Gerade wäre eine Kristallkugel ganz praktisch. Ein kurzer Blick würde genügen, und schon wüssten wir, was Apple morgen auf seiner Keynote vorstellen wird, und ob die Urlaubssperre im September mit dem erhofften iPhone-8-Start zusammenhängt. Denn leider sind die Kalifornier nicht so in Plauderlaune – ganz im Gegenteil zu OnePlus-CEO Liu Zuotu. Dieser verrät nur zu gern einige Details zum nächsten Flaggschiff, dem OnePlus 5. Und auch Android-Papa Andy Rubin legte in dieser Woche endlich die Karten auf den Tisch und präsentierte nicht nur sein Essential Phone, sondern auch noch zwei interessante Gadgets. Sie möchten auch einen Blick in Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit werfen? Bitte sehr: Hier sind die wichtigsten News aus der Technikwelt.
Andy Rubin kann Software. Das hatte er als Miterfinder des Android-Betriebssystems schon bewiesen. Hardware kann er aber anscheinend auch. In dieser Woche stellte er sein eigenes Smartphone vor: das Essential Phone. Randloses 5,7‑Zoll-Display mit QHD-Auflösung, 128 GB interner Speicher, 4 GB Arbeitsspeicher. Angetrieben wird das Ganze vom derzeit begehrten Snapdragon 835 Prozessor. Das Gehäuse aus Titan und Keramik ist zudem überaus stabil. Klingt gut? Das tut es, Andy Rubin legt trotzdem noch einen drauf. Oder besser gesagt zwei: Für das Smartphone soll es die angeblich kleinste 360-Grad-Kamera der Welt geben, die sich per Magnet ans Essential Phone anheften lässt. Außerdem gibt es daneben auch das Essential Home: ein Smart-Home-Assistent. Da hat sich das Warten doch gelohnt.
Lohnt es sich auch in Sachen Apple? Die Kalifornier haben für morgen zu einer Keynote geladen. Keynote zu was? Das wissen wir leider auch nicht, denn Apple verriet im Vorfeld absolut nichts. Es könnte also sein, dass wir morgen mit einem neuen MacBook, dem nächsten iPad Pro, einem ersten Blick auf iOS 11 oder sogar einem Smart-Home-Gerät überrascht werden. Es könnte aber auch ganz anders kommen. In der Gerüchteküche wird das Thema jedenfalls gerade ganz heiß gehandelt. Apropos Gerüchte: Aktuell wird auch gemunkelt, wann die Apple-Mitarbeiter Urlaub machen. Nämlich jetzt. Denn von September bis November wurde angeblich eine Urlaubssperre verhängt. Könnte das mit dem iPhone 8 in Zusammenhang stehen?
Während Siri also schon bald zum Mitbewohner im smarten Zuhause werden könnte, arbeitet Apple Gerüchten zufolge schon am nächsten Clou in Sachen künstlicher Intelligenz: Ein Chip könnte Siris Augen und Ohren verbessern. Apple Neural Engine soll sich hauptsächlich auf Sprach- und Bilderkennung konzentrieren und dabei dem Hauptprozessor vom iPhone Arbeit abnehmen – das würde ganz nebenbei gleich die Akkulaufzeit verlängern und Strom sparen. Ziemlich smart.
Durch dick und dünn – die Evolution der Smartphones
Plus Size mag in der Modewelt eine willkommene Abwechslung sein – in Sachen Smartphones gilt: Dünner ist besser. Als die beiden Schlankheits-Weltmeister führen das LG G6 und das Samsung Galaxy S8 das Feld an. Noch. Denn die Seitenbreite von 8 Millimetern könnte schon bald unterboten werden. Und zwar vom OnePlus 5. Es soll mit 7 Millimetern das dünnste Flaggschiff-Smartphone werden. Das plauderte kein Geringerer als OnePlus-CEO Liu Zuotu aus – so schmeckt uns die Gerüchteküche.
Wo wir schon bei Gerüchteküche sind: Erinnern Sie sich noch daran, wie in der Schulzeit kleine Zettel unter den Tischen weitergereicht wurden? Manchmal waren sie mit einem Namen versehen, dann wieder sollte sie jeder lesen können. Außer natürlich der Klassenstreber, der die Aktion nur beim Lehrer verpetzt hätte. Dieses bewährte Prinzip hat sich nun auch Snapchat als Grundlage für eine neue Funktion genommen. Seit dem letzten Update können die User entscheiden, wer etwas in die Story posten kann, wer sie sehen kann und sogar die allgemeine Reichweite im Bezug auf den eigenen Standort lässt sich beschränken. Muss ja schließlich nicht jeder erfahren, wer der neue Schwarm ist.
Doch natürlich sind die unter der Bank weitergereichten Zettel nicht das Einzige, was durch das Smartphone ersetzt worden ist. Diese Liste wird sogar von Tag zu Tag länger: Telefonzellen, Adressbüchlein, Notizblöcke, Kompaktkameras, tragbare Musikabspieler, Arztbesuche, Schminkspiegel. Moment, Arztbesuche? Ganz genau. Zwar werden wir in Zukunft nicht ganz von öden Wartezimmern und abgegriffenen Zeitschriften aus dem Lesezirkel befreit werden, doch wenn es lediglich um die Überprüfung der Sehstärke für die nächste Sonnenbrille geht, kann auch diese App helfen: Description von Warby Parker. Statt stundenlang im Wartezimmer zu sitzen und dann dem Augenarzt arbiträre Buchstabenkombinationen vorzulesen, können Sie das Ganze bequem daheim durchspielen. Die App schickt Ihnen dann innerhalb von 24 Stunden Ihre Ergebnisse zu. Einziger Nachteil: Dieser Service steht derzeit nur Kunden der gleichnamigen Brillenmarke zur Verfügung. Aber die Idee wird sich sicherlich auch bei weiteren Herstellern rumsprechen. Halten wir also die Augen offen.
Möge die Macht mit dir sein – oder, wie die Drohne von Morgen gesteuert wird
Nun stellen Sie sich mal vor, Obi-Wan Kenobi müsste jedes Mal, wenn er sein Lichtschwert im Kampf verloren hat, zu diesem hinlaufen und sich bücken, um es aufzuheben. Genau, das wäre ziemlich schräg. Und unpraktisch. Doch warum müssen wir immer noch alles aufheben und umhertragen? Ok, wir haben vielleicht keine übernatürlichen Fähigkeiten, aber zumindest Dinge, die ohnehin fast von allein durch die Luft fliegen, könnten wir doch per Handzeichen steuern. Oder? Mit der Minidrohne Spark geht das. Das Modell des chinesischen Herstellers DJI lässt sich direkt von der Handfläche starten und mit Handgesten steuern. Ein kurzer Wink etwa, und die Drohne kommt wieder zum Besitzer zurück. Sie lässt sich auch auf einen Follow-me-Modus programmieren, in dem sie in gleichbleibendem Abstand hinter einer Person herfliegt – Hindernissen weicht sie dabei automatisch aus. Das eingebaute 25-Millimeter-Weitwinkel-Objektiv und der mechanische 2‑Achsen-Gimbel sorgen für solides Bildmaterial ohne viele Wackler. Und auch der Preis lässt sich sehen: Für rund 600 Euro geht die kleine Drohne ab Mitte Juni in den Verkauf.
Es scheint also, als biete die Zukunft der Technik-Welt hauptsächlich Gutes – außer man arbeitet bei Apple und darf möglicherweise bald keinen Urlaub mehr nehmen. Der Rest von uns kann sich freuen. Über Drohnen, die uns übernatürliche Fähigkeiten zu geben scheinen. Über Apps, die uns nervtötende Arztbesuche ersparen. Und über immer schlauer und dünner werdende Smartphones. Nur in Sachen verlässlicher Informationen aus der Gerüchteküche, scheinen wir nicht so richtig weitergekommen zu sein. Dafür wäre eine Kristallkugel dann also doch ganz praktisch.