Menschliche Mimik, realistische Reflektionen: Ein Video von der Games Developer Conference (GDC) liefert einen Vorgeschmack auf die Spielegrafik von Morgen. “Raytracing” nennt sich die Technik, die unter anderem einen unterhaltsamen Star-Wars-Clip in bislang unerreichter Echtzeit-Pracht darstellt.
Zwei Stormtrooper stehen in einer Basis und unterhalten sich und um sie herum herrscht geschäftiges Treiben – eine Szene, wie auch im aktuellen “Star Wars: Battlefront 2” vorkommen könnte. Der große Unterschied: Die Umgebung spiegelt sich im Boden genauso realistisch wie in den Anzügen. Bisherige Ansätze sind zwar schon ansehnlich, ein ungünstiger Blickwinkel oder eine falsche Bewegung lässt die Illusion aber oft auffliegen.
Realistische Effekte in Echtzeit
Spätestens wenn die aus “Star Wars: Die letzten Jedi” bekannte Captain Phasma ihren Auftritt hat und das Antihelden-Duo zu ihr in den Aufzug steigt, wird der Unterschied zu bisheriger Grafik deutlich: In der silbrig glänzenden Rüstung der First-Order-Anhängerin spiegeln sich Lichter und Details wie man es auch in der Realität erwarten würde. Gleichzeitig lassen sich Kameraeffekte wie eine geringe Tiefenschärfe in bislang unerreichter Qualität darstellen.
Fast 70.000 Dollar für die nötige Hardware
Anders als Animationsfilme von Pixar und Co. ist der kurze Film in Echtzeit berechnet – und zwar in der Unreal Engine von Entwicklerstudio Epic. Damit läuft beispielsweise auch der PUBG-Konkurrent Fortnite. Epic hat sich mit Grafikkarten-Hersteller Nvidia zusammengetan, um damit das neue Raytracing-Feature zu demonstrieren, das ab Sommer 2018 unterstützt werden soll. Grafikfetischisten sollten sich aber nicht zu früh freuen: Die Star-Wars-Demo benötigte die Rechenpower von vier zusammengeschalteten High-End-Grafikkarten – in einer Nvidia-DGX-Workstation. Kostenpunkt: 69.000 US-Dollar.
In allzu naher Zukunft ist solche Grafikpracht also noch nicht zu erwarten. Der Grundstein ist jedoch gelegt, demonstriert das Video doch bereits geplante Features der Unreal Engine 4. Bis Spieler auf ihrem eigenen Rechner derartige Grafik genießen dürfen, ist es also wohl nur noch eine Frage der Zeit.