Ein Streaming-Dienstleister macht jetzt in handlichen Bildergeschichten: Netflix erster Comic heißt „The Magic Order“. Das Werk von Mark Millar und Olivier Coipel wird sowohl digital als auch in Printform erhältlich sein.
Netflix Premiere-Comic trägt den Titel „The Magic Order“. Es stammt von Autor Mark Millar und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Illustrator Olivier Coipel. In einem von Netflix veröffentlichten Statement lässt Millar wissen: „Mit unserem ersten Buch für Netflix wollten wir etwas Besonderes schreiben und hier ist es.“ Der erfolgsverwöhnte Comicautor fügt hinzu: „Ich liebe düstere Fantasy, für so etwas gibt es eine große Marktlücke.“
Per Twitter hat Millar bereits eine erste Kostprobe veröffentlicht, die in Sachen Style und Umsetzung tief blicken lässt:
Laut dem Streamingdienst werden magische Elemente einen wichtigen Teil der Story ausmachen: „Magie trifft auf Gangster“, beschreibt Netflix den Inhalt des Comics. Es handle von fünf Magier-Familien, die im Hintergrund die Welt davor beschützen, von dunklen Mächten überrannt zu werden. Entsprechend führen die Protagonisten tagsüber ein unauffälliges Leben unter normalen Menschen; wird es Nacht, gilt es, einen erbitterten Krieg gegen das Böse auszufechten.
„Comic first“-Strategie, um spätere TV- und Film-Umsetzung zu pushen?
Im August 2017 hatte Netflix den Kauf des von Frank Millar und seiner Frau geführten Comicverlags Millarworld vermeldet. Der Verlag hat bereits riesige Comicerfolge wie „Kick-Ass“ oder „Kingsman“ vorzuweisen, beide dieser Projekte wurden verfilmt. Der Streaming-Anbieter will sich mit dem Zukauf frischer Comicinhalte für die Zukunft wappnen, da der Lizenzertrag mit Disney ausläuft.
Dass nun zunächst ein Comic als Digital- und Printwerk vor einer TV- oder Film-Umsetzung erscheint, mag etwas überraschend kommen, dürfte aber Teil einer Strategie sein. Netflix könnte so eine breite Basis an Interesse und Fans heranbilden, die einen guten Nährboden für die spätere Streammedien-Umsetzung bedeuteten. Dass ein bestehender Comic-Kult den Erfolg eines filmischen Transfers gehörig ankurbeln kann, haben Beispiel wie „The Walking Dead“ längst bewiesen.