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Spo­ti­fy: Neue Alben nur noch für Premium-Nutzer

Zusammen die neuesten Songs hören? Bei einzelnen Musikern geht das beim kostenfreien Spotify-Modell erst nach zwei Wochen.

Gut Ding will Wei­le haben, bezie­hungs­wei­se gute Musik: Wer das kos­ten­freie Spo­ti­fy-Modell nutzt, soll zukünf­tig zwei Wochen auf neue Alben ein­zel­ner Künst­ler war­ten müs­sen. Geht die Zeit der Gra­tis-Ange­bo­te im Inter­net lang­sam zu Ende?

Print­zeit­schrif­ten, Film­ver­lei­he, Musik­ver­la­ge: Sie alle lei­den unter der Flut von Gra­tis-Ange­bo­ten und Raub­ko­pien im Inter­net. Der Strea­ming-Dienst Spo­ti­fy hat­te als einer der Ers­ten einen Weg gefun­den, wie man Musik aus die­ser Grau­zo­ne her­aus­zie­hen und den­noch Geld ver­die­nen kann. Sei­ne Nut­zer kön­nen sich bekannt­lich zwi­schen zwei Model­len ent­schei­den: der kos­ten­lo­sen Vari­an­te, bei der Wer­bung ein­ge­spielt wird, und der wer­be­frei­en ab zehn Euro im Monat.

Jetzt hat Spo­ti­fy offi­zi­ell bekannt gege­ben, das kos­ten­pflich­ti­ge Pre­mi­um-Modell wei­ter auf­zu­wer­ten. Ein neu­er Deal mit dem welt­größ­ten Musik­ver­lag Uni­ver­sal Music Group (UMG) sieht vor, dass die Alben der Uni­ver­sal-Künst­ler wie Lady Gaga, Shawn Men­des oder Hele­ne Fischer in den ers­ten zwei Wochen nach der Ver­öf­fent­li­chung zunächst nur für die zah­lungs­wil­li­gen Kun­den zur Ver­fü­gung ste­hen und erst danach auch im wer­be­fi­nan­zier­ten Free-Bereich zu hören sind.

Wie vie­le Nut­zer lockt Spo­ti­fy in den Premium-Bereich?

Der Hin­ter­grund der Koope­ra­ti­on dürf­te nicht schwie­rig zu erra­ten sein: Die Wer­be­fi­nan­zie­rung stößt an ihre Gren­zen. Ähn­lich wie die gro­ßen Zei­tun­gen Bild, Süd­deut­sche und Co., die ihren Inhalt immer häu­fi­ger erst gegen Zah­lung frei­ge­ben, will auch die Musik­in­dus­trie das Bewusst­sein der Inter­net-Nut­zer schär­fen, dass krea­ti­ve Leis­tung nicht zum Null­ta­rif zu haben ist. Bei Spo­ti­fy ist das bereits halb­wegs gelun­gen: 50 Mil­lio­nen zah­len­de Kun­den kann das Unter­neh­men vor­wei­sen. Vor einem Bör­sen­gang, über den spe­ku­liert wird, kann es aber gewiss nicht scha­den, auch mög­lichst vie­le der ande­ren 50 Mil­lio­nen regis­trier­ten Nut­zer mit Free-Zugang in den Pre­mi­um-Bereich zu locken.

Die ande­ren gro­ßen Musik­ver­la­ge wer­den den Erfolg des Uni­ver­sal-Deals sicher beob­ach­ten und die glei­chen Rech­te für ihre Kun­den ein­for­dern. Gut mög­lich, dass dann irgend­wann auch das gesam­te kos­ten­lo­se Modell unter Beschuss gerät.

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