Sony hat auf dem MWC 2018 eine besondere Dual-Kamera präsentiert. Damit sollen vor allem im Dunkeln scharfe Aufnahmen möglich sein. Ein passendes Smartphone gibt es für das Kameramodul aber offenbar noch nicht.
Wer häufig mit seinem Smartphone Fotos macht, kennt das Problem vermutlich: Herrschen eher schlechte Lichtverhältnisse, werden die Bilder von starkem Rauschen dominiert. Da hilft auch eine Dual-Kamera nicht, die im Gegensatz zu einer normalen Kamera über zwei Linsen verfügt, die parallel Informationen aufnehmen.
Hier setzt Sony nun mit seinem neuen Modul an: Auf dem Mobile World Congress 2018 in Barcelona hat das Unternehmen aus Südkorea seine neue Dual-Kamera vorgestellt. Diese soll auch dann scharfe und detailreiche Fotos ermöglichen, wenn das Motiv nicht optimal beleuchtet ist. Möglich mache dies ein Sensor, der über eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verfügt, wie das Tech-Blog 20 Minuten berichtet.
Sensoren mit hohem ISO-Wert
Der ISO-Wert für Fotos soll Sony zufolge mit der neuen Dual-Kamera bei 51.200 liegen. Videos könne die Kamera mit einem Wert von 12.800 aufnehmen. Das menschliche Auge schafft 1.600 – ist den Linsen der Kamera also bei Dunkelheit unterlegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob ein so hoher ISO-Wert die Qualität der Bilder mindert. Grundsätzlich ist es nicht ratsam, den Wert beim Fotografieren zu erhöhen, da so das Bildrauschen verstärkt wird. Eher sollte der Fotograf versuchen, mehr Licht auf das Motiv zu bekommen. Es wird sich zeigen, ob und wie es Sony gelungen ist, dieses Problem bei seiner neuen Dual-Kamera zu lösen.
Neuer Prozessor – aber noch kein Smartphone
Damit aus den Informationen der beiden Linsen auch ein ansehnliches Foto entstehen kann, hat Sony einen neuen Prozessor entwickelt. Dieser kombiniert die beiden Bilder der Dual-Kamera zu einem Foto. Details zu dem Modul ist Sony auf dem MWC schuldig geblieben. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die Dual-Kamera noch in diesem Jahr den Weg in neue Smartphones findet. Diese müssen auch nicht unbedingt von Sony stammen – Sensoren des Unternehmens finden sich bereits jetzt in Geräten der Konkurrenz, zum Beispiel bei Apple und Samsung.