Mit Wein ist das ja oft so eine Sache: Man kauft sicherheitshalber immer die gleichen Sorten, öffnet die Flasche sicherheitshalber innerhalb von wenigen Tagen nach dem Kauf und lässt eine geschenkte Flasche meist im Regal verstauben – sicherheitshalber. Schließlich will man nicht nach dem ersten Schluck angewidert das Gesicht verziehen müssen. Ein französisches Start-up will seine Kunden nun vor derartigen Enttäuschungen bewahren und gleichzeitig ihren Wein-Horizont erweitern: mit Hilfe von smarter Technik.
Bei Wein denkt man in erster Linie an Handarbeit. An Trauben, die sorgfältig ausgewählt und verarbeitet werden. An Traditionen, bewussten Genuss und eine gewisse Beschaulichkeit. Woran man hingegen nicht denkt, sind Apps und Weinregale voller Technik. Dabei ist das weder abwegig noch unpraktisch, wie das Pariser Start-up Caveasy mit seinem smarten Weinregal Caveasy One beweist. Ganz im Gegenteil: Das Regal soll Weinliebhabern nicht nur bei der richtigen Lagerung der edlen Tropfen helfen, es verrät auch, wann der Wein am besten getrunken werden soll. Und fehlt der passende Wein, hilft die Technik ebenfalls weiter und liefert Vorschläge – die dann bestellt werden können.
App verrät, wann der Wein die optimale Trinkreife hat
Caveasy One funktioniert dabei recht einfach: Mit der zugehörigen App wird das Etikett der gekauften Flasche abfotografiert. Dann wandert sie ins smarte Weinregal. Dieses meldet die Position direkt ans Smartphone weiter, welches sie sich merkt und später beim Wiederfinden hilft – mit einem blinkenden LED-Licht am Regal. Zwischenzeitlich gleicht die App das Etikett mit einer Weindatenbank ab und meldet sich, sobald eine eingelagerte Flasche die optimale Trinkreife erreicht hat.
Wer hingegen zu einem besonderen Essen auch einen besonderen Wein sucht, kann sich ebenfalls über die App beraten lassen. Und befindet sich der edle Tropfen noch nicht in der eigenen Sammlung, lässt man sich, ebenfalls von der App, zum entsprechenden Onlineshop weiterleiten. Um die richtigen Lagerbedingungen kümmert sich derweil wieder das Regal: Es überwacht Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Keller und warnt bei ungünstigen Bedingungen.
Das Start-up finanzierte seine Idee über die Crowdfundingplattform Indiegogo. Das gesetzte Ziel konnte bereits überschritten werden, eine Auslieferung ist für den kommenden Sommer geplant. Vorbestellungen werden weiterhin über die Plattform entgegengenommen. Für knapp 300 Euro kann ein 6‑stöckiges Weinregal in den Weinkeller wandern, das Platz für 30 Flaschen bietet.