Seit 2011 steht Siri auf Kommando dem iPhone-User zur Seite. Nun arbeitet der Hauptentwickler des digitalen Assistenten am nächsten großen Durchbruch in Sachen Künstliche Intelligenz: Augmented Memory. Ein digitaler Speicher soll beim Erinnern helfen.
Wie hieß doch gleich der Kollege aus der anderen Abteilung? Welches Gemüse mochte die Freundin nicht? Und war der Geburtstag der Schwiegermutter nun heute oder morgen? Unser Gedächtnis lässt uns oft in den ungünstigsten Situationen im Stich. Wäre es da nicht schön, wenn die Technik beim Erinnern helfen könnte? Laut Tom Gruber muss dies schon bald keine Version mehr sein. Einst entwickelte er den digitalen iPhone Assistenten Siri, nun arbeitet der Entwickler für Apple am nächsten Durchbruch, wie er auf der derzeitigen TED Konferenz (Technology, Entertainment, Design) verriet.
Sein Plan: Ein digitaler Speicher soll sämtliche Gespräche mit anderen Menschen aufnehmen, die wichtigsten Fakten filtern und schließlich in einer Datenbank abspeichern. Trifft man die Person später wieder, bekommt man Namen, Familienverhältnisse, Hobbys oder auch das Lieblingsessen des anderen von seinem digitalen Assistenten zugeflüstert.
Statt Überwachung schwebt Gruber Hilfe für behinderte oder erkrankte Menschen vor
Werden alle Gespräche aufgezeichnet, wäre es mit der Privatsphäre möglicherweise dahin. Doch Gruber betont, dass es bereits heute äußerst wichtig wäre, verstärkt auf sichere Verschlüsselungsmethoden zu setzen. Je mehr Daten gesammelt, desto wichtiger sollte auch der Datenschutz werden. Doch das Sammeln von Daten ist nicht das, was Gruber antreibt. Er möchte vielmehr erkrankten oder behinderten Menschen helfen. So sieht er etwa für Alzheimer- oder Demenz-Patienten einen großen Vorteil in der Erinnerungs-Datenbank. Ein konkretes Zeitfenster nannte Gruber zwar nicht, betonte aber, dass künstliche Intelligenz bereits in wenigen Jahren nicht mehr aus dem täglichen Leben wegzudenken sei.