Die Samsung Developer Conference 2018 hat es in sich. Am gestrigen Mittwoch sorgte der südkoreanische Konzern für einen fulminanten Auftakt: Nicht nur klärte der Hersteller darüber auf, dass er der Notch nicht mehr gänzlich abgeneigt ist, sondern führte prompt auch noch einen Prototypen des Galaxy X vor. Allerdings sind beide Informationen relativ zu sehen.
Samsung-Smartphones sind und bleiben Notch-frei – zumindest wetterte Mobilsparten-Chef DJ Koh vor einigen Wochen noch lauthals gegen die schwarzen Display-Aussparungen für Selfie-Kamera und Sensoren. Es lag der Verdacht nahe, dass Samsung seine Screen-to-body-Ratio mit hauchdünnen Displayrändern oder einer In-Display-Kamera maximieren würde. Wie nun aber auf der SDC publik wurde, wird es in künftigen Samsung-Geräten durchaus mehrere Varianten von dem geben, was der Hersteller Oppo erstmals in seinem F9 als Waterdrop-Notch bezeichnete:
- “Infinity‑V”: Fullscreen mit einer eher eckigen, V‑förmigen Mini-Aussparung
- “Infinity‑U”: Fullscreen mit einer runden, U‑förmigen Mini-Notch
- “Infinity‑O”: Fullscreen mit einem lochförmigen Cutout an der Seite der Front
- “New Infinity”: Fullscreen vollkommen ohne Notch mit einer versteckten Kamera
Galaxy X zeigt sich scheu
Wer nun schon bei der Meldung zu den Notches in Atemnot geriet, wird gleich nochmal kräftig nach Luft schnappen: Samsung machte sein Versprechen wahr und lieferte interessante Informationen zu seinem faltbaren Smartphone Galaxy X. Damit aber nicht genug. Es wurde auch vorgeführt.
Somit ist klar, was sich die Südkoreaner vorstellen: Ein faltbares Display, das geöffnet 7,3 Zoll Bilddiagonale misst und mit 1.536 x 2.152 Pixel auflöst. Geschlossen wird ein Front-Display mit 4,58 Zoll Diagonale und 840 x 1.940 Pixel Auflösung erscheinen.
Pikant an der Sache: Bei der Vorführung des Galaxy X wurde die Bühne stark abgedunkelt. Das Gerät wurde in ausgeklapptem Zustand gezeigt und anschließend gefaltet. Danach benötigte es einige Sekunden und eventuell einen manuellen Befehl, um den Front-Screen anzuschalten. Zusätzlich waren Fans von den enorm dicken Displayrändern geschockt.
Präsentation mit Kniffen und Tricks
Die Aufregung sollte aber nicht Überhand nehmen. Samsung könnte hier einen frühen Prototypen vorgeführt haben. Aber selbst wenn es sich tatsächlich um das Galaxy X handelte: Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden die dicken Ränder durch eine Hülle hervorgerufen, die der Hersteller geschickt platziert hat, um beim offiziellen Launch mit einer schönen Überraschung zu punkten.
Weniger schön könnte übrigens der Preis des Galaxy X sein. Neuesten Gerüchten zufolge könnte der auf 1.500 US-Dollar klettern. Somit wäre das Galaxy X unstrittig ein Luxusklasse-Gerät, das nur eine begrenzte Käuferschicht ansprechen dürfte.