Samsung enthüllt seinen neuen Smartphone-Prozessor: Der Exynos 9610 wird voraussichtlich 2019 in vielen Android-Geräten der Mittelklasse zu finden sein. Der Chipsatz soll spezielle Eigenschaften mitbringen, die unter anderem eine verbesserte Gesichtserkennung ermöglichen.
Möglich macht dies der Pressemitteilung von Samsung zufolge eine lernfähige “künstliche Intelligenz” (KI), die in erster Linie der Bildverarbeitung dienen soll. Auf diese Weise soll der Exynos 9610 zum Beispiel eine erweiterte Gesichtserkennung ermöglichen. Für die Praxis bedeutet dies, dass ein mit dem Chip ausgestattetes Smartphone erkennen kann, ob ein Gesicht von der Kamera abgewendet ist, oder ob es beispielsweise von Haaren oder einer Kopfbedeckung teilweise verdeckt wird.
Superzeitlupe mit Exynos 9610
Der Chipsatz soll außerdem die Features der Smartphone-Kamera verbessern: Mit dem Exynos 9610 sind laut Samsung Zeitlupenaufnahmen mit 480 Bildern pro Sekunde in Full HD möglich. Zum Vergleich: Die Kamera des High-End-Smartphones Galaxy S9 (mit Exynos 9810) kann Videos mit 960 Bildern pro Sekunde aufzeichnen.
Außerdem können Nutzer, die ein Smartphone mit Exynos 9610 verwenden, Bilder mit Bokeh-Effekt aufnehmen, also mit einem unscharfen Hintergrund. Dafür wird keine Dualkamera benötigt, eine einfache Linse reicht aus. Entsprechend wird der Effekt softwareseitig nach der Aufnahme hinzugefügt. Darüber hinaus soll der Chipsatz auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Fotos ermöglichen.
Chips wohl ab Ende 2018 verfügbar
Der Exynos 9610 verfügt insgesamt über acht Kerne: Vier Cortex-A73-Kerne sind mit bis zu 2,3 Gigahertz getaktet, vier weitere Cortex-A53-Kerne mit bis zu 1,6 Gigahertz. Die niedriger getakteten Kerne sind in der Regel für einfache Aufgaben zuständig, während die stärkeren Kerne bei aufwendigen Rechenprozessen zugeschaltet werden.
Der Exynos 9610 wird nach dem 7‑Nanometer-Verfahren produziert. Das bedeutet, dass er energieeffizienter arbeitet als zum Beispiel 10-Nanometer-Chips, die aktuell in vielen Smartphones verbaut sind. Außerdem nimmt er im Gehäuse weniger Raum ein. Die Massenproduktion des Chipsatzes soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 anlaufen. Entsprechend wird der Chip vor allem Ende 2018 und Anfang 2019 in Smartphones zu finden sein. Möglicherweise gehört Samsungs eigene Galaxy-A-Reihe dazu.