Verwaschene Bilder, leicht ruckelnde Aufnahmen – aber dafür voller Retro-Charme: Kodak bringt seine Super-8-Kamera wieder zurück auf den Markt. Wer im Kultformat filmen will, muss allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen.
Niedrige Auflösung, weiche Körnung und hohe Kontraste: Der Look der Super 8 ist legendär. So legendär, dass Kodak das gute Stück aus der verstaubten Kiste auf dem Dachboden geholt hat und es – mit einigen wenigen technischen Neuerungen – wieder auf den Markt bringen will. Dabei war das ursprüngliche Modell schon in den 80er Jahren durch die Einführung des VHS-Formats von der Bildfläche verschwunden. Aber: Retro ist zur Zeit eben Trumpf. Und so springt auch Kodak auf diesen Zug mit auf und präsentierte auf der CES seine neue alte Kamera.
Der Look wurde vom Schweizer Industriedesigner Yves Behar entworfen. Eine Prise moderne Technik fügte Kodak noch hinzu: So soll sich das Gerät ebenso einfach bedienen lassen wie eine Digitalkamera. An einen ausklappbaren LCD-Bildschirm und einen C‑Mount für weitere Kameraobjektive wurde ebenfalls gedacht. Damit endet die Liste dann auch schon.
Mehr alt als neu: Kodak setzt auf Retro-Charme
Denn am Ende hat die neue Super 8 mehr mit ihrem Vorgänger gemeinsam als mit aktuellen Digitalkameras. Von der Qualität der Aufnahmen einmal abgesehen, denn hier fordern und bekommen Käufer natürlich den ursprünglichen Super-8-Look, hat sich auch bei der Entwicklung der Aufnahmen wenig geändert: So kann das Filmmaterial nicht ohne Weiteres am heimischen PC bearbeitet werden. Wer also keinen Zugang zu einem Schnittraum hat, muss die Filmkassette an Kodak schicken. Dort wird sie im Labor eingescannt und kann auf der Online-Plattform, dem Kodak Darkroom, bearbeitet werden.
Im Preis hingegen orientiert sich das Liebhaberstück durchaus an der modernen Technik. Sogar an eher hochpreisigen Modellen wie der Canon 5D Mark III oder der Sony A7R II. Stolze 2.500 bis 3.000 US-Dollar wird Kodak für die Super 8 verlangen. Wer trotzdem nicht auf die Retro-Cam verzichten will, sollte 2018 die Augen offen halten: Einen genauen Termin für den Verkaufsstart nannte der Konzern noch nicht, versprach ihn aber für das laufende Jahr.
Worauf sich Käufer freuen können, zeigt Kodak aber bereits jetzt: