Kommt die Lebenswelt von körperlich Behinderten im aktuellen Emoji-Universum ausreichend vor? Nein, findet Apple – und schlägt 45 neue Symbole vor mit Blindenhunden, Prothesen oder Gehhilfen. Doch bis zu einem möglichen Rollout wird noch einige Zeit vergehen.
Die Entwürfe sollten dabei helfen, dass Individuen mit Behinderungen besser repräsentiert würden, so Apple in seinem Antrag zu den möglichen neuen Emojis. Momentan seien deren Erfahrungen nicht ausreichend dargestellt. Eine diversifizierte Auswahl würde die Lücke verkleinern – und auch Nichtbehinderten neue Einsichten bescheren.
Zu der Apple-Auswahl gehören etwa zwei Blindenhunde unterschiedlicher Rasse, einmal mit Laufgurt, einmal mit zusätzlicher Weste. Für die höhere Mobilität sorgen mechanische Rollstühle oder solche mit Elektroantrieb, zudem gibt es Frauen und Männer mit Gehstock. Zu sehen sind außerdem Prothesen von Armen und Beinen und ein Ohr mit Hörgerät. Wer nicht sprechen kann, dem stehen verschiedene Emojis mit Gebärdensprache zur Verfügung, um einen Einblick in seine Kommunikation zu geben, darunter auch das Zeichen für “Ich liebe dich”.
Apples Engagement ist nicht neu
Die Idee für die neue Emoji-Welt kommt nicht von ungefähr: Apple gilt schon länger als einer der Vorreiter im Engagement für Barrierefreiheit. Im letzten Jahr zum Beispiel erhielten die Kalifornier den Louis Braille Award, der Unternehmen ehrt, die das selbstbestimmte Leben von Behinderten stärken. Mit VoiceOver, Diktierfunktionen oder verschiedenen Display-Anpassungen und mehr hat Apple zahlreiche Apps für Menschen mit Behinderungen im Angebot, die Einschränkungen überwinden helfen. Das Unternehmen kooperiert mit dem Amerikanischen Rat der Sehbehinderten, der Zerebralparese-Stiftung und dem Verband für Gehörlose, berichtet AppleInsider.
Bis die Entwürfe aber ins Emoji-Universum übernommen werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Die neuen Symbole für 2018 sind bereits festgelegt und werden im Lauf des Jahres schrittweise auf den Geräten, Betriebssystemen und Apps Einzug halten. Werden die Apple-Ideen aufgenommen, kommen sie also nicht vor 2019. Und ein Alleingang ist bei Emojis unüblich – schließlich sollen die kleinen Bilder geräte- und systemübergreifend verstanden werden.