Google plant den Videospielmarkt ordentlich umzukrempeln. Offenbar arbeitet das Unternehmen daran, einen eigenen Streaming-Dienst für Spiele und eventuell sogar eine Spielekonsole auf den Markt zu bringen.
Unter dem Codenamen Yeti sind nun Hinweise auf einen Gaming-Streaming-Dienst mit eigener Konsole von Google bekannt geworden. Laut dem Online-Magazin „The Information“ soll der Streaming-Service auch via Googles Chromecast verwendbar sein. Yeti wird dabei wohl auf ein monatliches Abo-Bezahlsystem setzen, ähnlich wie Nvidias Geforce Now.
Google Projekt Yeti: Unterstützung durch geballte Gaming-Expertise
Die Gerüchteküche um das Projekt brodelt, denn Google hat zu Beginn diesen Jahres Phil Harrison als Vizepräsident und General Manager ins Team geholt. Harrison hat zuvor 15 Jahre lang für Sony und drei Jahre in der Xbox-Sparte bei Microsoft gearbeitet und wäre somit prädestiniert, um Google im Bereich Gaming ordentlich voranzubringen. Allein diese Personalie macht Google-Freunden wie Videospielfans Hoffnung auf ein Gaming-Projekt, das sich gewaschen haben könnte.
Eventuell auch eigene Konsole geplant
Laut „The Information“ arbeitet Google auch an einer eigenen Konsole, die unter anderem die Darstellung der Streams ermöglichen soll. Ein Abo zur Nutzung ist wahrscheinlich und soll wohl ähnlich wie Netflix, Microsofts Game Pass und Co. funktionieren. Somit wäre der Nutzer komplett von Online-Services abhängig. Eine konstante und potente Internetverbindung ist also unabdingbar für ein flüssiges Spielerlebnis. Downloads und Installationen würden dann aber entfallen, da die Spiele direkt von Servern zum Konsumenten gestreamt werden.
Dass das Spiele-Streaming mittlerweile ganz gut klappt zeigen bereits etablierte Dienste. Hierfür stellen die Anbieter leistungsfähige, oft mit Gaming-Grafikkarten bestückte Server auf der ganzen Welt auf, damit die Entfernung nicht allzu groß ist. Denn vor allem letzteres sorgt für Verzögerungen, also sogenannte Latenzen, bei der Eingabe und der sichtbaren Umsetzung im Spiel.
Google könnte zur ernsthaften Konkurrenz für etablierte Anbieter werden
Noch unklar sind allerdings Details zu den Spielen. Ob Google eigene Titel speziell für Yeti entwickeln lässt oder nur auf bestehende Games zurückgreifen wird, steht noch in den Sternen.
Sollte Google mit Yeti erfolgreich sein, so könnte das milliardenschwere Unternehmen in den gigantischen Gaming-Markt vordringen und Konkurrenten wie OnLive, Gakai, Nvidia Geforce Now und anderen On-Demand-Gaming-Plattformen das Leben schwermachen.