Zahlreiche Apps aus dem Google Play Store wollen auf Androids sogenannte Eingabehilfen zugreifen – obwohl diese ausschließlich dazu gedacht sind, Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Bedienung ihres Smartphones oder Tablets zu erleichtern. Nun droht Google damit, diese Apps aus dem Store zu werfen.
Aus einer Mail vom Google Play Review Team an die Entwickler von Apps geht hervor, dass die Apps den Zugriff auf die Eingabehilfen nicht missbrauchen dürfen, ansonsten würden sie in einem Monat von der Plattform entfernt, schreibt Android Police.
Bisher hätten wohl zahlreiche Applikationen den Zugriff eingefordert, um die Autofill-Funktion bei Passwörtern automatisch einzugeben. Dazu zählen offenbar auch beliebte Apps wie LastPass und Tasker. Das scheint Google im Zuge seiner Sicherheitsoffensive ein Dorn im Auge zu sein, denn die Accessibility Services wurden schon des Öfteren von Schadsoftware missbraucht. Schließlich werden den Entwicklern durch die Erlaubnis umfangreiche Rechte gewährt, wie das Abrufen des Bildschirminhaltes oder automatisches Eingeben von Text und Gesten. Vor allem Keylogger konnten durch die Accessibility Services ohne größere Schwierigkeiten Informationen abgreifen.
Erst kürzlich war der Google Play Store zudem Opfer eines Spyware-Angriffs geworden. Und auch Schadsoftware, die sich offenbar millionenfach auf Android-Smartphones geschlichen hatte, tauchte als Hilfssoftware für Spiele getarnt im Play Store auf.
Entwickler stehen unter Zugzwang
Entwickler haben nun 30 Tage Zeit, den Accessibility Service zu entfernen, wenn dieser anders eingesetzt wird, als von Google gedacht. Oder sie müssen erklären, wozu die Abfrage der Berechtigung genau dient und wie dieser Service Nutzern mit Handicap tatsächlich hilft – sonst droht die Entfernung der App aus dem Store.