Am Dienstag stellte der Suchmaschinen-Riese Google gleich mehrere neue Geräte der Öffentlichkeit vor. Das sind vor allem das Pixel-Smartphone in zwei Varianten, die VR-Brille Daydream, der intelligente Lautsprecher Home und der Router Google Wifi sowie das neue Streaming-Stick Chromecast Ultra. Während die VR-Brille ein Schnäppchen ist, bewegt sich Google beim Pixel-Smartphone preislich im Premium-Bereich, verspricht dafür aber die beste Smartphone-Kamera.
Das Pixel wird es in zwei Versionen geben: eine normale Variante mit 5‑Zoll-Bildschirm, der Full HD-Auflösung liefert. Das Pixel XL wird mit einem 5,5‑Zoll-Monitor ausgerüstet sein und eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln (Quad HD) liefern, schreibt etwa Heise Online. Auf der halb aus Glas und halb aus Aluminium bestehenden Rückseite befindet sich neben der Kamera auch der Fingerabdruckscanner. Angetrieben werden beide Geräte jeweils von einem Qualcomm-Prozessor Snapdragon 821, der über vier Rechenkerne verfügt. Der Hauptspeicher beträgt 4 GB und je nach Modellvariante gibt es 32 oder 128 GB internen Speicher. Für SD-Karten bieten die Geräte keinen Steckplatz an, aber den Käufern winkt unbegrenzter Speicherplatz für Bilder und Filme in voller Auflösung bei Google Fotos.
Google Pixel soll aktuell beste Smartphone-Kamera der Welt bieten
Was die Bilder betrifft, verspricht Google viel: Die rückwärtige Kamera soll die beste sein, die es bisher für Smartphones gibt. Der Sensor mit 12,3 Megapixeln soll besonders lichtstark sein und damit sehr kurze Auslösezeiten bieten, was wiederum für verwacklungsarme Bilder sorgen soll. Zusätzlich gibt’s eine elektronische Bildstabilisierung und eine ständig aktive HDR-Funktion, bei der zu helle und zu dunkle Bildbereiche optisch angeglichen werden. Die Akkus der Pixel-Smartphones passen zur üppigen technischen Ausstattung: Der Energiespeicher des Pixel verfügt über 2770 mAh und der des XL-Modells über 3450 mAh. Zum Vergleich: Ein Akku im iPhone 7 hat 1950 mAh. Dennoch soll der Ladevorgang schon nach 15 Minuten bis zu zusätzliche sieben Stunden Betrieb gewährleisten.
Eingebaut in beide Modelle und angeblich auch von deren Hardware abhängig ist der Google Assistant. Diese intelligente Software kann passend zur jeweiligen Situation Infos liefern und verfügt über eine besonders gute Spracherkennung. Auf beiden Pixel-Modellen läuft Googles aktuellstes Betriebssystem: Android 7.1 Nougat.
Das neue Pixel-Smartphone von Google löst die bisherigen Nexus-Modelle ab. Google setzt bei den neuen Modellen jetzt auf die Zugkraft des eigenen Namens. Der eigentliche Hersteller der Geräte — es ist wohl HTC — spielt praktisch keine Rolle mehr.
Der Preis für das kleine Pixel startet bei 759 Euro, das große Pixel XL mit 128 GB Speicher kostet immerhin schon 1009 Euro. In Deutschland werden die Geräte ab 20. Oktober ausgeliefert.
Daydream: Die VR-Brille aus Stoff
Im Zuge der Pixel-Präsentation hat Google weitere neue Produkte gezeigt, darunter die VR-Brille Daydream. Die Brille ist eine Weiterentwicklung von Google Cardboard und soll im Grunde identisch funktionieren. Der Nutzer schiebt sein Smartphone in die Brille und kann dann in die virtuelle Realität eintauchen. Die Brille ist aus Kunststoff, der mit einer Oberfläche aus Stoff bezogen ist. Neben etlichen neu angekündigten Inhalten für die Brille soll vor allem auch Streetview bald in virtueller Form verfügbar sein. Die Nutzer können sich so durch die Straßen bewegen, als würden sie wirklich dort entlang laufen. Die Brille soll 69 Euro kosten, wird mit einem Controller ausgeliefert und ist ab November erhältlich.
Chromecast Ultra: Videos in 4K und HDR-Vielfalt
Der neue Streaming Stick von Google hört auf den Namen Chromecast Ultra und beherrscht jetzt neben der Wiedergabe von hochwertigen 4K-Videos mit 3840 × 2160 Bildpunkten auch verschiedene neue HDR-Formate. Darunter sind die der Videos von Netflix mit dem auf Blu-rays verwendeten HDR-10 und auch das neue Dolby Vision. Diese Formate bieten einen sehr hohen dynamischen Bildumfang und viel höhere Kontrastwerte. Um den Datenmengen bei diesen hohen Qualitäten Herr zu werden, wird Chromecast Ultra nicht mehr nur per WLAN angeschlossen, sondern kann auch per Netzwerkkabel betrieben werden. Das Gerät soll zum Jahresende in Deutschland verfügbar sein und wird für 79 Euro den Besitzer wechseln.
Wifi: Der Router für Anfänger
Mit Google Wifi bringt der US-Konzern einen Router auf den Markt, der sich vor allem an Anfänger richtet. Konfigurationsprobleme sollen damit der Vergangenheit angehören, das Gerät kann sich automatisch mit Artgenossen verbinden und so ein lückenloses Funknetz im Haus erzeugen. Gesteuert wird das Gerät per Android-App, es verfügt über das 2,4- und das 5‑Ghz-Band und beherrscht die automatische Kanalwahl. In den USA wird Google Wifi ab 129 Dollar erhältlich sein, ob es auch in Europa angeboten werden wird, ist noch unklar.
Home: Der intelligente Lautsprecher
Ebenfalls zunächst nicht in Deutschland verfügbar ist Google Home, der Lautsprecher-Assistent. Das Gerät verfügt neben dem Lautsprecher über zwei Mikrofone, die jederzeit mit dem Satz “OK, Google” aktiviert werden können. Im Anschluss kann man dem mit dem WLAN vernetzte Gerät Fragen stellen oder Aufgaben ausführen lassen. Dazu gehört: Einkaufslisten erstellen, Öffnungszeiten recherchieren oder auch einen Weg erkunden und beschreiben. Home spielt außerdem Musik, etwa von Spotify, ab und soll als Kommandozentrale für andere Smart Home-Komponenten dienen. Auch hier lässt Google einen eventuellen Deutschlandstart offen — in den USA erscheint Google Home hingegen im November.