Das Google Pixel 4 ist das erste Smartphone der Reihe, das mit einer Doppelkamera arbeitet. Das hat beim DXOMARK-Test jetzt nicht für die Spitze gereicht. Bislang war es Googles Strategie, die Fähigkeiten seiner Kamera softwareseitig zu stärken. Diese Taktik stößt in Zeiten von immer mehr Linsen mit Spezialfunktionen bei der Konkurrenz offenbar auf ihre Grenzen.
DXOMARK testet schon seit Längerem rigoros die Fähigkeiten von Digital- und Smartphone-Kameras. Im ausgiebigen Test des Pixel 4 haben die Foto-Experten Bilder in verschiedenen Lichtverhältnissen, Distanzen und Geschwindigkeiten geschossen und Videos mit unterschiedlichsten Umgebungsfaktoren gedreht.
Im Test kommt das Google Pixel 4 nun bei der Hauptkamera auf insgesamt 112 Punkte. Das ist derzeit Rang 8 in der Bestenliste von DXOMARK, die vom Huawei Mate 30 Pro mit 121 Punkten angeführt wird. Das Gerät macht zwar durch die Bank gute Bilder, kann aber einige Details verlieren und bildet im Bokeh-Modus auch einmal Artefakte der Tiefenschätzung. Im Videomodus ist die Bildstabilisation beim Gehen nicht perfekt und schlechte Lichtverhältnisse sorgen für weniger feine Details.
Insgesamt ist das Pixel 4 noch immer eines der besten Smartphones, wenn es um die Fähigkeiten der Kamera geht. Diese hat erstmals bei Google zwei Linsen – allerdings in einer Zeit, in der manch ein Hersteller seinem Gerät bereits drei bis fünf Linsen spendiert. Das hat Google bislang für überflüssig gehalten und auf Algorithmen gesetzt, die aus den Daten von ein oder zwei Linsen ein gutes Bild zusammenschustern.
Der aktuelle Kamera-Primus, das Huawei Mate 30 Pro, hat vier Bildsensoren, das zweitplatzierte Galaxy Note 10+ 5G ebenfalls. Will Google da langfristig mithalten, muss das Unternehmen wohl mit der Zeit gehen und auf Hard- statt Software setzen, damit die Bilder am Ende perfekt aussehen.