Nachdem der amerikanisch-chinesische Handelskrieg vor allem von Spionage-Vorwürfen gegen den Konzern Huawei gespickt worden war, geht die Trump-Regierung nun einen Schritt weiter: Strafverfolgungsbehörden ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Messenger-Apps wie WhatsApp oder Facebook ein Dorn im Auge.
Transparenter Staat oder gläserner Bürger? Die Trump-Regierung scheint sich diese Frage gar nicht erst zu stellen. Für sie gilt: Safety first. Und damit ist vor allem die Sicherheit des Staats und der Öffentlichkeit gemeint. Behörden wie Polizei, FBI und CIA sehen ein Problem in Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram und Facebook.
Wie AndroidPit berichtet, spielt die Trump-Regierung mit dem Gedanken, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufzuweichen. Diese stellt normalerweise sicher, dass nur Sender und Empfänger Nachrichten lesen können. Messenger-Anbieter dagegen sehen und lesen nichts. Für die derzeitige US-amerikanische Regierung anscheinend ein No-Go.
Im Nationalen Sicherheitsrat soll dieses Thema in der letzten Sitzung auf den Tisch gebracht worden sein. Nun wird diskutiert, ob der Kongress dazu angehalten werden soll, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu verbieten. Für eine Aufhebung der Verschlüsselung sind Behörden wie das FBI und das Justizministerium, teilweise dagegen sind das Department of Homeland Security und die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency.
Der Datenschutz soll vor allem zugunsten von Strafverfolgung aufgeweicht werden. So könnten Ermittlungen in den Bereichen Drogenhandel, Terrorismus und Kinderpornografie erleichtert werden.
Aber nicht nur in den USA wird über eine mögliche Aufweichung der Verschlüsselung diskutiert. Auch in Deutschland hat das Innenministerium unter Horst Seehofer gefordert, Zugang zu verschlüsselten Chats zu erhalten. Ein Umstand, der auch hierzulande Datenschützer auf den Plan ruft.
Ob und inwiefern der Datenschutz von Privatpersonen dadurch ausgehebelt werden könnte, wird sich sicherlich noch genauer in der Zukunft zeigen.