Volle Bewegungsfreiheit: Lenovo hat auf der CES das Mirage Solo vorgestellt, ein VR-Headset, das ganz ohne Zusatzhardware auskommt – also ohne Kabel und ohne Smartphone. Das Gadget ist extra für Googles Daydream-Plattform konzipiert.
Die Hardware des Mirage Solo entspricht im Wesentlichen einem Smartphone der Oberklasse. Mit dem Snapdragon 835 ist der Flaggschiff-Chip von 2017 verbaut, der auf 4 GB Arbeitsspeicher zugreifen kann. Der interne Speicher für Apps und Co. beträgt 64 GB. Dank SD-Kartenslot lässt sich noch mehr Platz für Videos, Musik und sonstige Medien bereitstellen. Damit Ausflüge in den virtuellen Raum nicht im Pixelbrei versumpfen, haben die Entwickler dem Headset ein Display mit QHD-Auflösung auf 5,5 Zoll verpasst, also 2.560 x 1.440 Pixel.
So viele Pixel wie ein Huawei P10 Plus
Zwar lassen sich dabei immer noch einzelne Bildpunkte erkennen, doch ist die Pixeldichte damit so hoch wie beim aktuellen Spitzenmodell Huawei P10 Plus, das ebenfalls QHD auf 5,5 Zoll darstellt. Das horizontale Sichtfeld der Lenovo Solo beträgt 110°. So viel bietet auch die HTC Vive, während es bei der Oculus Rift 100° sind. Zusatzhardware ist nur für die passende Sounduntermalung nötig – ohne eigenen Kopfhörer bleibt die Mirage Solo stumm. Immerhin: Zwei Mikrofone sind schon integriert. Sensoren für Positionstracking sind ebenfalls bereits im Headset verbaut, wobei der Aktionsraius bei 6° liegt. Das Schlagwort lautet dabei “Six Degrees of Freedom”, kurz “6DOF”, erkennt also Bewegungen und Drehungen in jede Richtung.
Akku für sieben Stunden virtuelle Realität
So viel Unabhängigkeit erfordert auch eine entsprechende Energieversorgung: Dafür soll ein Akku mit einer Kapazität von 4.000 mAh sorgen. Laut Lenovo reicht das, um bis zu sieben Stunden lang in die virtuelle Realität abzutauchen oder Filme zu schauen. Das Mirage Solo wiegt 645 Gramm. Zum Vergleich: Die HTC Vive kommt auf nur 470 Gramm, allerdings ohne Kabel. Ganz ohne Zubehör kommt das Gadget nicht aus: Im Lieferumfang befindet sich auch ein kabellose Controller für die Navigation im digitalen Raum und die Menüführung. Der Marktstart soll im zweiten Quartal 2018 erfolgen, wobei Lenovo einen Preis von “unter 400 Dollar” nennt – vermutlich 399 Dollar, dann aber ohne Steuern. Hierzulande erscheint ein Preis zwischen 350 und 400 Euro realistisch.