Der Erfolg blieb mittelmäßig, trotz überarbeitetem Design: Der Microsoft-Browser Edge könnte drei Jahre nach seiner digitalen Geburt schon wieder den virtuellen Exitus erfahren. Neuesten Berichten zufolge soll der Software-Gigant planen, Edge durch eine eigene Chromium-Version zu ersetzen.
Eigentlich sollte mit ihm alles besser werden: Edge. Nachdem der Internet Explorer im Angesicht seiner Konkurrenten Firefox, Chrome und Safari zunehmend an Beliebtheit verloren hatte, reagierte Microsoft prompt und launchte vor etwa drei Jahren den neuen Browser unter Windows 10. Aber auch der scheint keine geeignete Alternative zu den Produkten der Wettbewerber zu sein. Wie TheVerge berichtet, soll Microsoft daher bemüht sein, seinen eigenen Chromium-Browser zu launchen.
Präsentation bereits nächste Woche?
Glaubt man den Berichten der Insider, wird Microsoft seine Pläne für einen neuen Chromium-Browser bereits im Laufe nächster Woche publik machen. Angeblich werde das Projekt schon länger intern unter dem Codenamen “Anaheim” gehandelt.
Ausschlaggebend für die Neuerung soll eine wachsende Unzufriedenheit auf Seiten der Nutzer mit Edge sein: Der Browser zeigt sich, verglichen mit Konkurrenten, mit weitaus weniger Webinhalten kompatibel.
Das soll vor allem für professionelle Nutzer und Unternehmen ein Problem darstellen. Die sollen zunehmend Druck auf Microsoft ausgeübt haben, den hauseigenen HTML-Renderer ebenfalls auf Chromium zu optimieren. Dadurch könnten auf Googles Chrome-Browser optimierte HTML-Elemente wieder besser visualisiert werden.
Chrome ist beliebter denn je
Vor allem in Anbetracht der stetig wachsenden Popularität des Chrome-Browsers dürfte Microsoft gezwungen sein, seinen HTML-Renderer auf das Google’sche System abzustimmen. Mittlerweile werden die meisten Webinhalte auf Chromium optimiert – Android sei Dank. Windows-10-Nutzer, die gerne via Edge surfen, dürften bei einigen Seiten Darstellungsschwierigkeiten haben.
Wann der Edge endgültig dahinscheidet und seinem Nachfolger “Anaheim” Platz machen muss, ist noch nicht klar. Fest steht allerdings, dass die Rivalität, die Microsoft gegen Google immer wieder offen zur Schau gestellt hat, mit diesen Entwicklungen bald enden dürfte.