Selbst in einer Welt des schnellen mobilen Internets gibt es die vielen kleinen Momente, in denen wir warten: darauf, dass sich die E‑Mails aktualisieren, dass unser Chatpartner im Messenger antwortet oder auf das Verbinden mit dem WLAN-Netzwerk. Stellen Sie sich vor, Sie könnten diese Zeit produktiv nutzen, etwa, um eine neue Sprache zu lernen. “WaitSuite”, eine Sammlung von mehreren Apps, macht’s möglich.
Wie viele Menschen würden wohl gerne ihr Englisch verbessern, Spanisch lernen oder das Französisch aus der Schule wieder aufpolieren? Den meisten fehlt dazu allerdings schlichtweg die Zeit. Diesen Gedanken haben Wissenschaftler des Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) am Massachusetts Institute of Technology (MIT) aufgegriffen und mit “WaitSuite” eine Sammlung von Apps entwickelt, die auf “Mikro-Lernen” setzen. Das bedeutet: Das Programm nutzt kurze Wartezeiten, um den Sprachschüler möglichst viele Vokabeln abzufragen.
Erlaubt man “WaitSuite” den Zugriff, sind die Apps in der Lage, fünf alltägliche Situationen des Wartens zu erkennen: das Verbinden des Smartphones mit dem WLAN-Netz, das Aktualisieren und Abrufen von E‑Mails, das Laden von Inhalten aus dem Internet, das Antworten beziehungsweise Tippen des Chatpartners im Messenger und via iBeacon sogar das Stehen vor und im Fahrstuhl. In dieser Zeit können die Wartenden nun neue Sprachen lernen, den Wortschatz erweitern oder ihr Vokabular auffrischen.
Sprachen lernen mit App: WaitSuite fragt beim Warten Vokabeln ab
Und so funktioniert’s: Wenn “WaitSuite” eine der typischen Wartesituationen ausmacht, erscheint ein Pop-up auf dem Display und das Programm sendet darin eine Vokabel, die der Nutzer in die von ihm gewünschte Sprache übersetzen soll.
Das Team des MIT hofft, ihr Konzept des “Mikro-Lernens” in Zukunft auch auf andere Bereiche ausdehnen zu können, etwa Audioaufnahmen für unterwegs. Vorstellbar ist sogar, dass eine App den Smartphone-User daran erinnert, in Situationen der Ungeduld, Langeweile oder Frustration nicht genervt auf sein Telefon zu schauen, sondern weiter aufmerksam den Moment zu (er)leben.