Sie sieht aus wie eine Elektro-Zahnbürste. Sie fühlt sich an wie eine Elektro-Zahnbürste. Sie bewegt sich wie eine Elektro-Zahnbürste. Aber sie ist keine. Sondern ein Kickstarter-Projekt, das den stromfressenden Akkus Einhalt gebieten soll. Denn die “Goodwell Be”, wie das Gerät heißt, arbeitet per Handaufzug.
Immer mehr Nutzer schwören der alten Borstenbürste ab und reinigen ihre Zähne stattdessen mit einer elektrischen Zahnbürste. Denn diese beherrscht die kreisenden Bewegungen, die Zahnärzte für eine besonders gründliche Reinigung empfehlen. Doch dafür fordert sie einen Preis: stromfressende Akkus. Die begrenzen nicht nur die Laufzeit der elektrischen Zahnbürste, sondern sorgen gleichzeitig für eine schlechte Umweltbilanz.
Die Macher der Goodwell Company wollen das ändern. Bislang trat das US-Unternehmen mit umweltbewussten Alternativen zur klassischen Handbetriebsbürste hervor, zum Beispiel Modellen aus recyceltem Aluminium oder aus Bambus. Jetzt soll der Sprung auf den Markt der Elektro-Zahnbürsten folgen. Auf Kickstarter sucht das Goodwell-Team deshalb Unterstützer für seine “Be”-Bürste.
Ein bisschen smart muss auch bei Handaufzug sein
Die Idee: Statt mit Batterien soll die Be mit Muskelkraft angetrieben werden. Dafür besitzt sie auf der Unterseite einen Drehknopf, der wie bei einer mechanischen Uhr aufgezogen werden kann. Zwei Umdrehungen sollen reichen – schon ist die Bürste einsatzbereit. Nach zwei Minuten und 80.000 Umdrehungen stoppt die Bürste wieder. Für diese Umdrehungszahl würde man mit einer Handzahnbürste über vier Stunden benötigen, rechnen die Entwickler vor.
Dieser Handbetrieb gab der Be übrigens ihren Namen, denn die zwei Buchstaben stehen für “beyond electric”, also “jenseits der Elektrik”. Doch ganz altmodisch kommt die Be dennoch nicht daher. Denn was wäre eine moderne Zahnbürste ohne ein kleines bisschen smarter Technologie? Die findet sich in den Sensoren, die für einen präzisen Aufsetzdruck von 120 Gramm sorgen, wie er laut Goodwell zum Zähneputzen empfohlen wird.
Bis zum Samstag, den 9. Dezember, läuft die Kickstarter-Kampagne noch. So lange können sich umweltbewusste Zähneputzer auch noch das Early-Bird-Special sichern. Das Finanzierungsziel von 30.000 US-Dollar ist schon weit übertroffen.