Gestern hatte Apple drei neue iPhone-Modelle vorgestellt. Zwei davon können Dual-SIM. Aber die Technologie, auf die der amerikanische Konzern zurückgreift, weicht mal wieder von dem ab, was die Konkurrenz verbaut. Apple setzt nämlich weiterhin auf nur eine physikalische SIM-Karte.
Apple wäre nicht Apple, würde der Konzern nicht seine eigenen Brötchen backen. Er stellt eigene Prozessorchips her, recycelt alte iPhones zu neuen Modellen und gibt eigentlich nie so genau bekannt, welche Leistung in seinen Akkus drinsteckt. Und auch in Sachen Dual-SIM scheint sich Apple von seiner Konkurrenz aus Asien abheben zu wollen. Die funktioniert nämlich nicht mit zwei SIM-Karten, sondern nur mit einer – theoretisch.
Wie Apple auf seinem gestrigen Gather-round-Event in Cupertino erklärte, wird die Dual-SIM-Funktion im iPhone Xs und dem iPhone Xs Max mit einer herkömmlichen physikalischen Karte und einer ebenfalls physikalischen eSIM verfügbar sein, die aber nicht aus dem Gerät entfernt werden kann.
So wird die Dual-SIM aktiviert
Entscheidet sich ein User für die Dual-SIM-Funktion, benötigt er zwei verschiedene Karten: eine herkömmliche und eine eSIM. Die eSIM aktiviert er meist über einen von seinem Provider bereitgestellten QR-Code.
Anschließend legt er die herkömmliche SIM-Karte wie gewohnt in seinen Slot ein. Die eSIM ist bereits vom Provider die andere Seite des Slots geklemmt worden– mit der Rückseite nach oben zeigend, wie eine Grafik GSMArena veranschaulicht. Ab dann kann im Wechsel die eine oder die andere SIM verwendet werden – eine gleichzeitige Verwendung ist allerdings nicht möglich.
eSIM-Angebot in Deutschland bleibt beschränkt
Besonders deutsche Nutzer dürfte diese Entwicklung nicht gerade über die Maßen freuen. Mittel- bis langfristig soll die eSIM die reale Karte zwar ablösen, Angebote mit dieser Variante gibt es bislang dennoch kaum. Lediglich die Telekom arbeitet exklusiv mit Apple zusammen: In Cellular-fähigen iPads kann bei einem entsprechenden Vertrag bereits die fest im Gerät verbaute Karte erworben werden.
Ob sich die Telekom auch auf einen Deal in Sachen neue iPhones einlässt? Alle Apple-Liebhaber, die mit zwei Rufnummern auf ihrem Alleskönner erreicht werden wollen, dürften es inständig hoffen. Zusätzlich wird Vodafone als nächster Kandidat gehandelt, der sich dem Trend eSIM endgültig anschließt. Bis dahin setzen nur Geräte in China, Hong Kong und Macau auf zwei herkömmliche SIM-Karten und zwei gesonderte Slots.