Apple gibt ein neues Feature für iOS 12 bekannt: Das Betriebssystem soll in Notfällen künftig eine verbesserte automatische Standortübermittlung ermöglichen – und zwar “sicher und automatisch”.
Das schreibt 9to5Mac. Demnach soll die neue Funktion ab Herbst zur Verfügung stehen, zunächst allerdings nur in den USA. Wer dann mit einem iPhone einen Notruf absetzt, braucht seinen Standort nicht mehr mitzuteilen: Die Notfallstelle könne die entsprechenden Daten selbst abrufen, um Zeit zu sparen. Datenschutzbedenken seien unnötig, sei der Zugriff doch ausschließlich Notruf-Mitarbeitern erlaubt, und das auch nur, wenn ein Notfall vorliegt.
Für US-Nutzer bereits als App verfügbar
Apple arbeitet dazu mit dem Unternehmen RapidSOS zusammen. Eine App mit der gleichen Funktion steht schon jetzt im US-App-Store bereit. Ab Herbst soll der Download jedoch überflüssig sein.
Automatische Standortübermittlung ist dabei nicht neu: So existiert für Europa bereits ein Dienst namens Advanced Mobile Location (kurz: AML), der Standortdaten bei Notrufen automatisch weiterleitet. Das Feature ist seit iOS 11.3 Teil von Apples mobilem Betriebssystem und steht auch unter Android unter dem Namen Emergency Location Service (ELS) bereit.
Einführung in Deutschland ungewiss
AML bzw. EMS ist zwar in zahlreichen europäischen Ländern im Einsatz, in Deutschland aber nicht, wie rettungsdienst.de schreibt. Eine Einführung des potenziell lebensrettenden Dienstes steht offenbar nicht an: “Im Gesetz ist nur geregelt, dass eine Leitstelle telefonisch und per Fax erreichbar sein muss. Ich sehe es daher in allernächster Zukunft noch nicht, dass über AML im Bundestag diskutiert wird”, heißt es dort in einem Zitat von Manolito Leyeza, Projektmanager für Notruf-Informationssysteme bei der Björn-Steiger-Stiftung.
Wie es scheint, bleibt Ersthelfern hierzulande nichts anderes übrig, als auch in absehbarer Zukunft selbst den Standort mitzuteilen.