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iCloud wird nicht ver­schlüs­selt: Apple einigt sich mit US-Behörden

Die iCloud soll sicher bleiben und noch sicherer werden – aber nicht durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Eigent­lich gab es Plä­ne, User­da­ten in der iCloud wei­ter zu ver­schlüs­seln. Das soll­te Apple-Nut­zer eigent­lich freu­en und ihnen noch mehr Sicher­heit ver­mit­teln. Aller­dings sahen US-Ermitt­lungs­be­hör­den wie das FBI dar­in ein Sicher­heits­ri­si­ko. Apple zeigt sich nun koope­ra­tiv mit der US-Regierung.

Apple gilt unter sei­nen Anhän­gern als Bas­ti­on der Pri­vat­sphä­re. Wo Face­book und Co. die Daten ihrer Nut­zer wei­ter­ver­wer­ten und an Dritt­an­bie­ter ver­kau­fen, sol­len sie laut Cup­er­ti­no im Apple-Uni­ver­sum ver­wei­len. Und nicht nur das: Apple plan­te, die Daten in der iCloud stär­ker zu ver­schlüs­seln. So soll­ten Nut­zer noch siche­rer vor Hackern und ande­ren unbe­rech­tig­ten Zugrif­fen sein. Das schien eini­gen US-Ermitt­lungs­be­hör­den aller­dings gar nicht zu gefallen.

Vor über zwei Jah­ren schon soll Apple FBI-Offi­zi­el­len mit­ge­teilt haben, iCloud-Daten mit Ende-zu-Ende-Ver­schlüs­se­lung ver­se­hen zu wol­len, wie Reu­ters berich­tet. Dadurch wür­de Apple die Fähig­keit ein­bü­ßen, die Daten les­bar zu ent­schlüs­seln, soll­ten Ermitt­lungs­be­hör­den das anfor­dern. Das FBI habe die­sen Plan ent­schie­den abge­wie­sen – die Befürch­tun­gen, macht­lo­ser gegen Cyber-Kri­mi­na­li­tät zu sein, waren den Beam­ten wohl zu groß.

Apple woll­te wohl wei­te­res Gerichts­ver­fah­ren vermeiden

Es ist nicht das ers­te Mal, dass Apple mit dem FBI anein­an­der­ge­rät. 2016 zog die Behör­de gegen den Kon­zern vor Gericht. Apple hat­te sich zuvor gewei­gert, Daten eines Ver­däch­ti­gen bei einer Schie­ße­rei in San Ber­nar­di­no, Kali­for­ni­en, an die Ermitt­ler wei­ter­zu­ge­ben. Das Gericht ent­sprach den Anträ­gen des FBI und konn­te einen unab­hän­gi­gen Spe­zia­lis­ten fin­den, der die kon­tro­ver­sen Daten schließ­lich entschlüsselte.

Das Urteil des Gerichts dürf­te Apple zu den­ken gege­ben haben. Ein Apple-Insi­der ver­riet Reu­ters anonym, dass sich der Kon­zern nicht wei­ter in Kon­flik­te mit dem FBI ver­wi­ckeln wol­le. Aber, so der Unbe­kann­te, Apple den­ke dabei auch an sei­ne Nutzer.

iCloud-Ver­schlüs­se­lung könn­te Usern Pro­ble­me bereiten

So befürch­tet Apple etwa, dass Nut­zer selbst nicht mehr auf ihre Daten zugrei­fen könn­ten, etwa, wenn sie ihr iCloud-Pass­wort ver­ges­sen. Ver­su­chen sie außer­dem, sich von einem frem­den Gerät auf iCloud anzu­mel­den, könn­te der Zugang aus Sicher­heits­grün­den gesperrt wer­den. Mit Pech ist an die Daten dann gar nicht mehr heranzukommen.

Statt­des­sen will Apple nun den Fokus dar­auf legen, sen­si­ble Daten, etwas Pass­wör­ter und Daten zur Gesund­heit, stär­ker zu schüt­zen. Daten aus Mes­sen­ger-Diens­ten dage­gen blei­ben auch wei­ter­hin im Ernst­fall für Apple zugänglich.

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