Der Bootloader des Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro bleibt für die Nutzer geschlossen. Mit dieser Ankündigung macht der chinesische Konzern die Hoffnungen potenzieller Käufer zunichte, die neuen Flaggschiffe nachträglich mit Google-Diensten aufzurüsten.
Ursprünglich hatte CEO Richard Yu gegenüber Pressevertretern angekündigt, dass sowohl das Mate 30 als auch das Mate 30 Pro entsperrt sein würden. Findige Nutzer hätten damit eigene Android-Versionen inklusive Google-Apps auf die Geräte spielen können. Jetzt hat ein Firmensprecher Android Authority verraten, es gäbe keine Pläne den Bootloader der neuen Geräte zu entsperren.
Innerhalb von China dürfte das Fehlen von Google Play, Google Maps, Gmail und anderen Diensten auf dem Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro weniger ins Gewicht fallen. In allen anderen Märkten könnte es aber zum empfindlichen Problem für den Hersteller werden. Der Huawei-Ban der US-Regierung könnte sich dann tatsächlich auf die Verkaufszahlen des Unternehmens auswirken, da die Smartphones in der oberen Preisklasse so schlichtweg nicht konkurrenzfähig sind.
Selbst wenn Huawei den Bootloader entsperren würde, wäre dies ein Schwachpunkt im System: Nur findige Nutzer können einfach eigene ROMs auf Geräte spielen. Ein gewisses Risiko, das Smartphone dabei unbrauchbar zu machen, paart sich dabei mit einer herabgesetzten Software-Sicherheit.
Das Hin und Her um den Bootloader ist nicht die einzige fragwürdige Information zu den beiden neuen Huawei-Flaggschiffen. Nachdem der Konzern das Mate 30 und die dazugehörige Pro-Variante am 19. September in München vorgestellt hatte, ist noch immer nicht klar, wo es die Geräte eigentlich zu kaufen geben wird. Während es für beide bereits einen Preis in Euro gibt, müssen sich Fans der wirklich mächtigen Hardware also noch gedulden, ob und wann sie die Smartphones überhaupt in ihrem jeweiligen Land kaufen können.