Huawei hat Design-Patente für eine Nutzeroberfläche eines Smartphone mit Kamera unter dem Display angemeldet. Demnach will der chinesische Hersteller die Linse unter dem Bildschirm verstecken, den Bereich darüber aber nicht als ungenutztes Loch im Interface belassen.
Die entsprechenden Patente wurden aus China übernommen und sind jetzt auch beim Deutschen Patent- und Markenamt einzusehen. Wie WinFuture schreibt, sei die Kamera dabei unter dem Display platziert, nicht aber in Verbindung mit dessen Rand. Vollwertige Funktionalität traut Huawei dem Bereich über der Kamera aber offenbar nicht zu. Das Patent zeigt Elemente der Nutzeroberfläche, die über den Unterschied offenbar kaschieren sollen.
Der Display-Bereich oberhalb der Kamera wird in den Patentzeichnungen unter anderem dazu genutzt, den Telefonstatus anzuzeigen. Es handelt sich also definitiv nicht um ein Loch im Bild, obgleich es sich vermutlich farblich vom Rest des Bildschirms abhebt. Neben der Kamera befindet sich zudem ein Bereich, der vermutlich für weitere Sensoren bestimmt ist und der ebenfalls vom Design der Nutzeroberfläche getarnt wird.
Die Nutzung des Smartphones ohne Kamera zeigt, dass der Kamera- und Sensorbereich auf dem Display von Symbolen der Statusleiste überdeckt wird. Ist die Kamera aktiv, wird daneben der aktuelle Modus angezeigt, etwa “Calling” bei einem Videotelefonat oder “AI Mode” bei smarter Kamerafunktion.
Die Nutzeroberfläche vor der Kamera hat sich Huawei jetzt auch in Deutschland patentrechtlich schützen lassen. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass der Hersteller dazu auch passende Geräte auf den Markt bringen wird. Viele Patente zu teils recht futuristisch anmutenden Technologien und Nutzeroberflächen bleiben einmal angemeldet ewig in den Schubladen liegen.
Es könnte trotzdem ein Blick auf die nahe Zukunft des Smartphone-Designs sein. Gab es noch vor wenigen Jahren grundsätzlich zwei Ränder auf der Front, wurden zunächst physische Knöpfe durch Tastflächen auf dem Display ersetzt. Inzwischen sitzt die Frontkamera gerne in einem Tropfen oder einer Notch, manchmal sogar ausklappbar im Gehäuse. Der nächste Schritt wäre eine Front, die nur noch aus Display besteht – dabei aber nicht auf die Möglichkeit für Selfies und Videochat verzichten muss.