Tag der Enthüllung: Im Rahmen einer Pressekonferenz in Paris hat Huawei das P20 offiziell vorgestellt, gleichzeitig mit zwei Schwestermodellen: eine abgespeckte Variante mit “Lite”-Namenszusatz sowie das Huawei P20 Pro – mit Triple-Kamera.
Die Hardware-Spezifikationen des Huawei P20 stehen fest: Das Smartphone ist mit einem fast randlosen 5,8‑Zoll-Display im 18:9‑Format ausgestattet, das mit 2.240 x 1.080 Pixeln auflöst. Das entspricht einer Pixeldichte von 428 ppi. Als zentrale Recheneinheit setzt Huawei auf den hauseigenen Kirin 970 mit acht Kernen. Vier Kerne sind dabei mit 2,36 GHz getaktet, die übrigen vier mit 1,8 GHz.
Linse: Leica
Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf 4 GB, für Daten wie Musik und Videos stehen 128 GB zur Verfügung. Ein microSD-Kartenslot fehlt offenbar. Auf der Rückseite befindet sich eine Dual-Kamera von Leica, die mit 20 und 12 MP auflöst. Die Frontkamera schafft gar 24 MP, was knackig scharfe Selfies verheißt.
Der Akku ist mit 3.400 mAh ausreichend bemessen und bietet laut Hersteller genug Energie für 19 Stunden Sprechzeit bzw. 353 Stunden Standby. Als Betriebssystem ist Android 8.1 vorinstalliert, ergänzt um Huaweis eigene Nutzeroberfläche EMUI 8.1. Der Marktstart des Huawei P20 soll Anfang April erfolgen: Für 649 ist das Smartphone dann entweder in “Midnight Blue”, “Black” oder “Pink Gold” erhältlich. Der Leak vom Vortag hat sich somit bewahrheitet.
Topmodell mit Triple-Kamera
Mit dem Huawei P20 Pro setzt der Hersteller noch einen drauf, genauer: eine Linse. Auf der Rückseite befindet sich nämlich eine Triple-Kamera – ein Novum. Die drei Linsen besitzen jeweils eine Blendenöffnung von f/1.8, f/1.6 und f/2.4 und lösen mit 40, 20 und 8 MP auf. Ein eigener KI-Koprozessor soll für noch bessere Aufnahmen sorgen, indem die Software Szenarien automatisch erkennt und angepasste Voreinstellungen anbietet.
Das P20 Pro wartet mit einem dezent größeren Bildschirm auf, der 6,1 Zoll in der Diagonale misst. Die Auflösung liegt zwar auch hier bei 2.240 x 1.080 Pixel, dafür kommt ein OLED-Screen zum Einsatz, was sattes Schwarz und leuchtende Farben verspricht. Zudem sind 6 GB RAM integriert statt 4 GB wie beim Standard-Modell. Der Akku kommt mit 4.000 mAh zudem noch etwas üppiger daher. Laut Hersteller sind damit 22 Stunden Sprechzeit und 421 Stunden Standby drin. Die Technik hat ihren Preis: 899 Euro soll das Topmodell kosten, wobei “Black”, “Midnight Blue” und “Twilight” als Farbvarianten bereitstehen sollen.
Mittelklasse-Modell mit höchster Auflösung
Das P20 Lite ist hingegen der Mittelklasse zuzuordnen. Anstelle eines Kirin 970 ist hier ein etwas langsamerer Kirin 659 mit acht Kernen verbaut, dem 4 GB RAM zur Seite stehen. Der interne Speicher beträgt 64 GB, lässt sich aber durch eine microSD-Karte um bis zu 256 GB erweitern. Leichter Unterschied beim Bildschirm: Das Format liegt bei 19:9 mit einer Auflösung von 2.280 x 1.080 Pixel. Das günstigste Modell bietet also die meisten Pixel.
Eine Dual-Kamera ist auf der Rückseite integriert, die mit 16 und 2 MP auflöst, aber nicht von Leica stammt. Die Frontkamera besitzt ebenfalls 16 MP. Für die aktuellste Android-Version hat es in dieser Preisklasse offenbar nicht ganz gereicht und so ist Android 8.0 samt EMUI 8.0 vorinstalliert. 369 Euro soll das P20 Lite kosten.
P20-Familie mit Notch
Als Sicherheitsfeature ist in sämtlichen Modellen ein Fingerabdrucksensor integriert. Alle Geräten teilen sich aber noch eine weitere Eigenschaft: eine Notch, jene Aussparung für Kamera und Hörer am oberen Bildschirmrand, die bereits beim iPhone X für ein charakteristisches Aussehen sorgt – aber nicht überall Anklang findet.
Beim LG G7 soll es gerüchteweise möglich sein, die Notch auf Knopfdruck zu verstecken, indem der Bildschirm die Bereiche neben der Einbuchtung einfach Schwarz färbt. Dass es auch anders geht, zeigt Huaweis Konkurrenz aus der Heimat: Xiaomi hat heute das Mi Mix 2S vorgestellt, das ebenfalls fast ohne Seitenränder auskommt, aber auf eine Notch verzichtet. Im Gegensatz zum Huawei P20 ist aber anscheinend kein offizieller Release in Deutschland geplant.