Das Huawei P20 Pro ist mittlerweile erhältlich und so wie viele andere Premium-Smartphones zuvor wird auch dieses Modell von einigen Bastlern zunächst demontiert. Solch ein Teardown enthüllt nun aber ein Hardware-Detail, mit dem wohl niemand gerechnet hat.
Die auffälligste Besonderheit des Huawei P20 Pro ist die Dreifach-Kamera auf der Rückseite des High-End-Smartphones – und die hat offenbar sogar mehr zu bieten, als der Hersteller bisher zugegeben hat. Huawei zufolge soll nämlich nur die Telelinse mit 8 Megapixeln über OIS, also über eine optische Bildstabilisierung, verfügen. Wie die Reparaturexperten von iFixit nun beim Zerlegen des Smartphones herausfanden, sind aber eigentlich alle drei Kameras mit der Technologie ausgestattet.
Wieso die Untertreibung?
Die optische Bildstabilisierung sorgt eigentlich dafür, dass Erschütterungen und Wackler während der Aufnahme nicht zu verschwommenen Fotos führen. Dies geschieht, indem die Kameraobjektive beweglich gelagert werden und kleine Motoren eventuelle Bewegungen des Smartphones in der Hand des Nutzers ausgleichen. Die Technologie ist erst seit wenigen Jahren für Smartphone-Kameras verfügbar und geschätzt. Wieso also sollte Huawei nicht auch darauf hinweisen, dass alle im P20 Pro enthaltenen Kameras über OIS verfügen?
Eine mögliche Erklärung wäre, dass der Hersteller die Bildverbesserungen auf Software-Ebene ins Rampenlicht stellen will. Neben der Triple-Kamera sind nämlich auch die KI-Funktionen ein Aspekt des Huawei P20 Pro, das der Hersteller besonders bewirbt. Huawei zufolge sei wegen der klugen Software auch keine Hardware-Bildstabilisierung für die Haupt- und die Monochrom-Linse nötig.
Doppelte Bildverbesserung oder inaktive Hardware?
Dass auch die beiden Kameras neben dem Modul mit Telelinse über OIS verfügen, kann mehrere Gründe haben. Vielleicht ist die Technologie sogar enthalten, aber inaktiv, vielleicht sorgt die Hardware-Bildstabilisierung auch für besseres Ausgangsmaterial, welches dann noch zusätzlich durch die KI-Funktionen verbessert wird.