Am 22. Oktober hat Huawei das Mate 40 offiziell vorgestellt. Drei Modelle und eine Sonderedition umfasst die neue Mate-Reihe. Davon kommt allerdings nur eins nach Deutschland. Alles, was es zum kommenden Huawei Mate 40 Pro zu wissen gibt, erfährst du auf UPDATED.
Das erfahrt ihr gleich
Huawei Mate 40, Mate 40 Pro, Mate 40 Pro+ und Mate 40 RS heißt das jüngst vorgestellte Smartphone-Quartett des Herstellers aus Fernost. Davon kannst du allerdings drei direkt wieder aus dem Gedächtnis streichen – denn in Deutschland erscheint vorerst ausschließlich das Huawei Mate 40 Pro.
Wie üblich fallen die Unterschiede zwischen dem normalen Mate 40 und der Pro-Variante etwas größer aus als beim Mate 40 Pro und dem Pro+. Das Mate 40 weist mit 6,5 Zoll den kleinsten Bildschirm auf, bietet zudem geringeren Flashspeicher und ein technisch weniger komplexes Kamerasystem.
Das Mate 40 Pro und das Plus-Derivat sind nahezu identische Geräte. Die tatsächlichen Unterschiede verstecken sich im Detail und dürften dir erst auf den zweiten Blick auffallen. Denn das “Plus” bezieht sich hier vor allem auf das zusätzliche Kamera-Objektiv. Statt drei hat Huawei beim Mate 40 Pro+ vier Linsen verbaut.
Mit 6,76 Zoll Bildschirmdiagonale ist das Huawei Mate 40 Pro dem iPhone 12 Pro Max ebenbürtig. Der tatsächlich sichtbare Bereich des Mate 40 Pro fällt allerdings etwas kleiner aus, da die Ränder des Displays seitlich über den Rahmen laufen. Der Hersteller spricht hier werbewirksam von einem Horizon-Display, das in einem Winkel von 88 Grad gebogen ist – und dadurch annähernd randlos erscheinen soll.
Verbaut hat Huawei ein OLED-Display, das Inhalte mit bis zu 90 Bildern pro Sekunde (fps) wiedergeben kann. Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass die höhere Bildwiederholrate gegenüber den sonst üblichen 60 Hertz inzwischen zu einem der zentralen Verkaufsargumente für Premium-Smartphones in diesem Jahr geworden ist. Mitbewerber OnePlus setzt beim OnePlus 8T sogar auf ein 120-Hz-Display. Huawei hat sich für einen Mittelweg entschieden und bietet mit 90 Hz einen gleichermaßen anwenderfreundlichen wie batterieschonenden Kompromiss an.
Von den 90 Hertz profitierst du aber ohnehin nur dann, wenn die App die höhere Bildwiederholrate unterstützt. Ist dem nicht der Fall, läuft auch das Huawei Mate 40 Pro nur mit 60 Hertz.
Das OLED-Display erreicht eine Auflösung von 2.772 x 1.344 Pixeln (FHD+) bei 456 ppi Pixeldichte. Damit löst es nicht nur höher auf als das kleinere OnePlus 8T, sondern erreicht auch eine bessere Detailgenauigkeit gegenüber den 402 ppi des 8T.
Um das Mate 40 Pro zu entsperren, bietet dir das Gerät zwei Optionen an: Neben der Selfie-Kamera, die wie das iPhone eine Gesichtserkennung erlaubt, hat Huawei einen Fingerabdrucksensor im Display integriert. Es reicht also, wenn du deinen bevorzugten Finger kurz auf den Bildschirm drückst, um das Mate 40 Pro zu entriegeln.
Im schmalen Aluminiumrahmen befinden sich rechterhand die Einschalttaste und die Lautstärkewippe. Oben und unten am Gerät sorgen zwei Lautsprecher für Stereo-Sound, die gegenüber dem Vorgängermodell 150 Prozent mehr Bass bieten, also 1,5 Mal so laut scheppern sollen. Auf einen Klinkenanschluss für Kopfhörer musst du leider verzichten, dafür ist das Mate 40 Pro nach IP68 aber gegen eindringendes Wasser gefeit. Netflixen in der Badewanne wäre somit kein Problem mehr.
Die Glasrückseite erinnert im ersten Moment an einen auf dem Kopf stehenden iPod Classic. Denn Huawei widersetzt sich der rechteckigen Design-Norm und arrangiert die Hauptkamera kreisförmig in einem sogenannten Space Ring, der gewisse Ähnlichkeiten zum Click Wheel der alten iPods erkennen lässt. Draufdrücken solltest du beim Mate 40 Pro allerdings eher nicht. Denn Fingerabdrücke machen sich schon auf dem gläsernen Rücken des Telefons nicht so gut, auf den Kameralinsen ruinieren sie dir unter Umständen das nächste Foto.
Diese schießt du wahlweise mit der Weitwinkelkamera, der Ultraweitwinkelkamera oder der Telefoto-Kamera:
Objektiv | Funktionen |
---|---|
Weitwinkel | 50 Megapixel, f/1,9‑Blende (1/1,28-Zoll-Sensor für lichtintensive Fotos) |
Ultraweitwinkel | 20 Megapixel, f/1,8‑Blende |
Telefoto | 12 Megapixel, f/3,4‑Blende, optische Bildstabilisation (OIS), 5‑fach optischer Zoom (Periskop-Zoom) |
Als neue Funktion führt Huawei mit dem Mate 40 Pro den “Tracking Shot” ein. Dieser erlaubt, das Motiv automatisch im Fokus zu halten. Liegt der Fokus beim Tracking Shot zum Beispiel auf einer Person, sorgt die Kamera selbstständig dafür, dass diese scharf bleibt – selbst bei Schwenks oder Bewegungen.
Wie es sich für ein Premium-Smartphone gehört, beherrscht auch das Huawei Mate 40 Pro die üblichen Aufnahme-Modi wie (Super-)Zeitlupe mit bis zu 3.840 Bildern pro Sekunde, Zeitraffer-Aufnahmen und natürlich hochauflösende 4K-Videos mit bis zu 60 fps.
Die Frontkamera lichtet dich mit 13 Megapixeln und einer f/2,4‑Blende ab. Darüber hinaus erlaubt der 3D-Tiefensensor Gesichtserkennung und Gestensteuerung. So kannst du zum Beispiel die Lautstärke durch Handbewegung in der Luft regulieren, ohne das Smartphone zu berühren.
Neben dieser sogenannten Smart Gesture Control kommt der Tiefensensor auch bei EOD zum Einsatz. “EOD” steht für “Eyes on Display” und erkennt, wenn du auf das Smartphone schaust. Blickst du zum Beispiel bei ausgeschaltetem Display Richtung Handy, aktiviert sich das Gerät und zeigt dir etwa verpasste Nachrichten an.
Die Kamera-Experten von DxOMark bewerten das Huawei Mate 40 Pro übrigens mit 136 Punkten. Damit ist der Neuling direkt auf Platz 1 der Benchmark-Liste eingestiegen.
Bei der Hardware verlässt sich Huawei schon seit längerem auf selbst entwickelte Produkte. Als Prozessor arbeitet folgerichtig mit dem Kirin 9000 die jüngste Iteration des hauseigenen SoC (System-on-a-Chip) im Mate 40 Pro. Abgerundet wird die Achtkern-CPU durch einen Mali-G78-Grafikchip, der mit 24 Kernen taktet. Also auch hier ist technisch alles auf Höhe der Zeit. 5G für das Internet der Zukunft sind selbstverständlich auch mit an Bord. Die ursprüngliche Speichervielfalt reduziert Huawei hierzulande auf genau eine: 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Flashspeicher stehen nominell zur Verfügung. Erweitern lässt sich dieser ausschließlich mit Huaweis eigenen Nano-Memory-Karten.
Damit du die Power auch möglichst lange genießen kannst, hat der Akku eine Kapazität von 4.400 Milliamperestunden. Kabellos lädt dieser mit bis zu 50 Watt. Das beiliegende Netzteil füttert die Batterie sogar mit 66 Watt. Das dürfte reichen, um das Mate 40 Pro innerhalb von 30 Minuten wieder nahezu komplett aufzuladen.
Während sich Huawei bei der Hardware bewusst auf die eigene Kompetenz verlässt, sieht es bei der Software noch anders aus. Weil der chinesische Hersteller seit geraumer Zeit nicht mehr mit amerikanischen Unternehmen zusammenarbeiten darf, liefert Huawei das Mate 40 Pro auch wieder ohne Google-Dienste aus.
Das heißt für dich vor allem, dass du Apps nicht mehr wie gewohnt im Google Play Store herunterladen kannst, sondern dafür auf Huaweis App Gallery zugreifen musst. Die ist mittlerweile zwar ähnlich einfach in der Handhabung, aber längst nicht so umfangreich wie das große Vorbild.
Als Betriebssystem läuft auf dem Mate 40 Pro eine Open-Source-Variante von Android 10 mit der Benutzeroberfläche EMUI 11. Ob das Mate 40 Pro in absehbarer Zeit auf Android 11 aktualisiert wird, steht bislang noch nicht fest. Genauso wenig wie der Umstieg auf HarmonyOS. Seit Huawei das eigene Betriebssystem als neuen Mitbewerber neben Android und iOS vorgestellt hat, lässt die finale Version für Endkundengeräte weiterhin auf sich warten. Immerhin gilt auch 2020 noch Huaweis Zukunftsversprechen, das Smartphone regelmäßig mit Sicherheitsupdates zu versorgen.