Das Huawei Mate 30 und das Mate 30 Pro sind offiziell. Am 19. September stellte der chinesische Konzern die neuen Smartphones in München vor. In der Theorie bringen die High-End-Geräte alles mit, was sie zu den neuen Stars am Technik-Himmel machen könnte. In der Praxis sieht das jedoch anders aus, denn das US-Handelsembargo überschattete die Präsentation – auch wenn Huawei den Namen Google und seine Apps mit keinem Wort erwähnte.
Es war zu erwarten, doch nun ist es offiziell, dass die neuen Mate-30-Geräte ohne Google-Apps wie Maps, Gmail und den Play Store auskommen müssen. Als Betriebssystem läuft eine Open-Source-Version von Android (AOSP), für die das Unternehmen keine Lizenz von Google benötigt. Darüber legt Huawei seine Benutzeroberfläche EMUI10.
Eine Smartphone-Welt ohne Google ist also möglich – diesen Anschein versuchten die Chinesen zumindest bei der Präsentation in München zu erwecken. Alles drehte sich deshalb um Huaweis eigenen App-Store, die App Gallery. Diese ist zwar auch schon auf Geräten installiert, die sich bereits auf dem Markt befinden, wird aber wenig genutzt.
Der US-Boykott machte sich auch in anderer Form bemerkbar. Zwar gab Huawei die Preise für das Mate 30 (799 Euro) und seine Pro-Version (1.099 Euro, 5G-Variante für 1.199 Euro) bekannt, nannte jedoch keine Fakten, wann und wo die Geräte in den Handel kommen sollen.
Da die Preise bereits in Euro angegeben sind, können wir davon ausgehen, dass der Konzern einen Marktstart in Europa und damit sicherlich auch in Deutschland plant – bloß wann, ist die große Frage.
Auch wenn diese Unklarheiten die Präsentation trübten, ist sicher: Das Huawei Mate 30 und vor allem die Pro-Version sind technisch gesehen Topmodelle.
In beiden Smartphones arbeitet der neue Kirin-990-Prozessor, der äußerst leistungsstark, aber sehr sparsam sein soll. Dazu gibt es beim Huawei Mate 30 Pro 8 GB Arbeitsspeicher und 512 GB internen Speicher. Das “normale” Mate 30 bringt immerhin 6 GB RAM und 128 GB internen Speicher mit.
Auch eine Akkuleistung von 4.200 bzw. 4.500 mAh beim Pro-Gerät deutet darauf hin, dass wir es hier mit High-End-Smartphones zu tun haben. Die sich noch dazu schnell aufladen lassen: Das Ladegerät mit Kabel hat eine Leistung von 40 Watt, das drahtlose Modell ganze 27 Watt, was ungewöhnlich hoch ist.
Ein weiterer Punkt, mit denen sich das Mate 30 (Pro) sehen lassen kann: das AMOLED-Horizon-Display, das sich links und rechts um die Ränder schmiegt und wenig Rand nach oben und unten lässt (abgesehen von der länglichen Notch). Auffällig hierbei ist, dass das HD+-Display des Pro-Modells mit 6,53 Zoll (Auslösung: 1.176 x 2.400 Pixel) etwas kleiner ausfällt als das vom Mate 30 mit 6,62 Zoll (1.080 x 2.340 Pixel).
Das Kamera-Set-up mit Leica-Branding auf der Rückseite kommt, wie erwartet, nun in runder Form daher. Die Quad-Cam vom Mate 30 Pro bringt dabei folgende Sensoren mit: 40-MP-Ultraweitwinkel mit f/1.8‑Blende, 40-MP-Weitwinkel mit f/1.6‑Blende, 8‑MP-Telephoto mit f/2.4‑Blende sowie einen 3D-Sensor. Auch unterstützen die neuen Geräte endlich 4K-Videoaufnahmen mit 60 fps. Die Auflösung der Frontkamera hat sich von 24 auf 32 Megapixel erhöht.
Und: Es wird bunt. Das Huawei Mate 30 Pro kommt in den Farben Space Silver, Black, Emerald Green und Cosmic Purple sowie in zwei Varianten mit veganem (Kunst-)Leder (Orange und Forest Green) auf den Markt. Jetzt fehlt nur noch der Launchtermin!