Es ist soweit: Huawei hat den Vorhang gelüftet und sein neues, eigenes Betriebssystem „HarmonyOS“ vorgestellt. Vorerst soll es Android aber nicht ersetzen.
Dass Huawei seit Jahren an einem eigenen Betriebssystem werkelt, ist schon länger bekannt. Es sollte vor allem die Unabhängigkeit von Googles Android bringen (Stichwort: Handelsstreit). Viele Namen, darunter Hongmeng, Arc und Oak, standen für das inhouse-OS im Raum. Es war ein Hin und Her. Zwischenzeitlich stellte sich die Frage, ob der Hersteller sein Vorhaben nicht ganz stoppt.
Was lange währt, wird nun endlich gut: Der Konzern hat heute die Katze aus dem Sack gelassen und auf der Huawei Developer Conference sein neues Baby, HarmonyOS, offiziell vorgestellt. Den Namen haben sie im Juli in der EU angemeldet, wie Androidpit schreibt.
CEO Yu Chengdong äußerte sich, dass Huawei Android auf jeden Fall weiter nutzen will und wird – obwohl HarmonyOS schneller sein soll als das verbreitete Google-Betriebssystem.
Der Grund: Huawei setzt angeblich auf eine “Deterministic Latency Engine”. Sie soll helfen, in Echtzeit Ressourcen besser zu verteilen und Apps effizienter zu nutzen, indem sie die Latenzzeit des OS minimiert.
HarmonyOS soll modular aufgebaut sein und so die Grundlage für zukünftige Huawei-Produkte schaffen. Es handelt sich um ein Open-Source-System für alle Plattformen, das auch andere Hersteller nutzen können. HarmonyOS könnte neben Smartphones auch in Smartwatches, Smart Speakern und anderen IoT-Geräten eingesetzt werden.
Gleichzeitig kündigte Huawei im Rahmen der Veranstaltung EMUI 10 an – Huaweis Android-Q-Interface, das gerade noch in der Beta-Version steckt. EMUI 10 soll schon bald verfügbar sein.
Sieht ganz so aus. Zumindest wurde auf der Huawei-Konferenz eine Übersicht eingeblendet, die zeigt, dass eine Vielzahl an Android-Apps kompatibel sein soll. Außerdem bildet ein Android Kernel die Basis von HarmonyOS, wie mobiFlip berichtet. Nutzer sollten sich hier also keine unnötigen Sorgen machen und der Huawei-Smartphone-Zukunft gelassen entgegen sehen.