Im Oktober 2016 überraschte Google mit den ersten eigenen Android-Smartphones. Auf den Tag genau ein Jahr später legt der Suchmaschinenriese nach und präsentiert auf seiner Keynote mit dem Google Pixel 2 einen ebenbürtigen Nachfolger. Das neue Flaggschiff imponiert vor allem durch Software-Spielereien.
“Verlangen Sie mehr von Ihrem Smartphone” – mit dem Werbeslogan hatte Google bereits im Vorfeld große Erwartungen in die nächsten Flaggschiffe aus Mountain View geweckt. Auch mit einem kurzen Teaser-Video, in welchem das Unternehmen verspricht, typische Smartphone-Probleme wie schlechte Akkulaufzeiten, zu wenig Speicherplatz und verschwommene Fotos zu lösen, warf das Pixel 2 große Schatten voraus.
Doch was dürfen wir denn nun tatsächlich von Googles neuem Big Player erwarten? Fakt ist, dass sich viele der Gerüchte, die im Vorfeld gestreut wurden, tatsächlich bewahrheitet haben. Das Feature “Active Edge” wurde ins Pixel 2 integriert: Damit kann der Google Assistant durch ein kurzes Drücken des Smartphone-Gehäuses aktiviert werden. Auch eine eSIM, erweiterte Funktionen eines Always-on-Displays und Stereo-Lautsprecher wurden verbaut. Tatsächlich weggefallen ist allerdings der Kopfhöreranschluss. Ein Adapter für USB‑C zu 3,5‑mm-Klinke ist allerdings im Lieferumfang enthalten.
Des Weiteren gibt es beim Google Pixel 2 jede Menge Software-Spielereien zu entdecken. Eine exklusive Preview von Google Lens ist auf dem Smartphone enthalten. Damit kann das Handy anhand von Fotos erkennen, worum es sich beim Motiv handelt und zusätzliche Informationen liefern, etwa Internetadressen direkt von einer Visitenkarte oder einem Poster kopieren und aufrufen oder den Künstler verraten, wenn die Kamera auf ein Gemälde gerichtet wird. Zudem haben sich die Spekulationen um die integrierte Musikerkennung bewahrheitet. Allerdings wird angeblich nichts aufgezeichnet und auch nichts Gehörtes ins Netz geschickt. Stattdessen arbeitet die Titelerkennung mit einer auf dem Gerät gespeicherten Datenbank, welche die Informationen zu Zehntausenden Musikstücken enthält.
Google Pixel 2 mit neuer Kamera
“Ihr habt eine zweite Kamera hinzugefügt? Brauchen wir nicht!” Google erteilte der Dual-Kamera bei seiner Keynote eine Absage. In Mountain View ist man sich sicher, dass man auch mit nur einer Linse aber dafür mit Dual-Pixel-Autofokus die beste Kamera habe.
Zu den neuen Funktionen der Kamera gehört unter anderem ein Porträt-Modus, den andere Hersteller durch zwei Linsen erzielen. Google macht das stattdessen mit Software: Die Kamera knipst in kurzer Folge eine Reihe von Bildern. Aus winzigen Abweichungen zwischen diesen Aufnahmen kann ein System auf Basis Künstlicher Intelligenz erkennen, welches Motiv im Vordergrund, und was im Hintergrund steht. Letzteres wird dann per Software unscharf gemacht. Große Neuerung ist außerdem ein optischer Bildstabilisator, der beim Vorgänger noch fehlte.
Das sind die technischen Daten des Google Pixel 2
- Display: 5‑Zoll-Bildschirmdiagonale, OLED-FHD-Screen mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel (16:9‑Format)
- Prozesor: Snapdragon 835 von Qualcomm
- Arbeitsspeicher: 4 GB
- interner Speicher: zwei Varianten mit 64 GB oder 128 GB
- Rückkamera: 12,2 MP, f/1.7‑Blende
- Frontkamera: 8 MP, f/2,4‑Blende
- Akku: 2.700 mAh
- Betriebssystem: Android 8.0 Oreo
- wasser- und staubfest nach IP67
- USB-C-Anschluss
- aktuelle WLAN‑, Bluetooth- und LTE-Standards
Das Google Pixel 2 kann ab sofort in den Farben Just Black (Schwarz), Clearly White (Weiß) und Kinda Blue (Blau) vorbestellt werden und ist in Deutschland ab dem 19. Oktober im Handel erhältlich. Preis: 799 Euro für die Variante mit 64 GB Speicherplatz, 909 Euro für 128 GB internen Speicher.