Völlig überraschend kommt es zwar nicht mehr, ein großer Deal ist es trotzdem: Google kauft die Smartphone-Sparte von HTC. 1,1 Milliarden US-Dollar wechselten dabei den Besitzer. Google kann dafür endlich die Entwicklung seiner Smartphones in die eigenen Hände nehmen, bislang bediente sich der Konzern noch einer Vielzahl von Herstellerpartnern – unter anderem HTC.
Zahlreiche HTC-Mitarbeiter haben seit heute einen neuen Arbeitsplatz: bei Google. Dieser strich mit seinem Milliarden-Deal vor allem Manpower vom schwächelnden Smartphone-Hersteller HTC ein. Eine Umstellung wird das für die meisten Beschäftigten aber nicht, schließlich haben sie bereits bei der Entwicklung der kleineren Version des Google-Pixel-2-Smartphones mit den Kaliforniern zusammengearbeitet.
Für Google ist es nicht der erste Versuch, in der Smartphone-Sparte auch als Hersteller Fuß zu fassen. Bereits im Jahr 2012 hatten die Kalifornier den amerikanischen Handy-Pionier Motorola gekauft. Damals wurden sogar 12,5 Milliarden US-Dollar gezahlt. Doch kaum zwei Jahre später verkaufte der Konzern wieder: an Lenovo. Grund dafür könnten auch aufgetretene Spannungen mit Samsung gewesen sein, der über die Konkurrenz nicht erfreut gewesen sein dürfte. Google kann sich solche Differenzen aber nur bedingt erlauben, schließlich will der Konzern auch sein Betriebssystem Android weiterhin auf möglichst vielen Smartphones sehen.
HTC steigt nicht aus dem Smartphone-Geschäft aus
Anders als vielleicht erwartet, gibt HTC die Smartphone-Branche nicht völlig auf. Sogar ganz im Gegenteil: Der Konzern betonte nach dem Vertragsabschluss, dass das nächste Flaggschiff bereits in Arbeit sein. Und auch an der Virtual-Reality-Sparte mit der Brille Vive hält das Unternehmen fest – obwohl eben jener Bereich angeblich schon seit geraumer Zeit zum Verkauf steht.