Google scheint Interesse am strauchelnden Hersteller HTC zu haben – zumindest an einem Teil des Unternehmens: Forschung und Entwicklung im Bereich Smartphones. Für den Suchmaschinen-Riesen wäre es nicht der erste Ausflug ins Hardware-Geschäft, 2011 kaufte Google bereits Motorolas Handysparte – und verkaufte sie kurze Zeit später wieder.
Bislang bedient sich Google für seine Smartphones noch einer Vielzahl von Herstellerpartnern. Doch anscheinend will der Konzern Software, Hardware, Cloud und Inhalte besser integrieren. Dabei könnte der Kauf der HTC-Smartphone-Sparte helfen. Laut der taiwanischen Commercial Times (via ZDNet) sollen diesbezüglich die Verhandlungen schon so weit fortgeschritten sein, dass ein Abschluss kurz bevorsteht.
An der Virtual-Reality-Sparte mit der Produktlinie “Vive”, die wohl auch schon seit geraumer Zeit zum Verkauf steht, ist Google angeblich aber nicht interessiert.
Googles erster Ausflug ins Smartphone-Hardware-Geschäft ging schief
Als Google 2011 die Handysparte von Motorola für 12,5 Milliarden US-Dollar kaufte, schien das Unternehmen bereits einen ähnlichen Plan zu verfolgen. Dieser ging offensichtlich nicht auf: Nach mäßigem Erfolg wechselte die Sparte im Jahr 2014 erneut ihren Besitzer. Lenovo musste dabei allerdings nicht ganz so tief in die Tasche greifen: Nur 2,91 Milliarden US-Dollar zahlte der Konzern an Google. Wollen die Kalifornier trotz des Verlustgeschäfts erneut in Hardware investieren? Einige Quellen zweifeln aus eben diesem Grund an der Meldung der taiwanischen Times. UBS-Analyst Eric J. Sheridan hingegen sieht laut CNBC in dem Kauf einen großen Vorteil für Google: Diese könnten mit einer eigenen Mobilgerätesparte bislang vorhandene strategische Nachteile ausgleichen.
Und Sheridan sieht noch weitere Vorteile: Auch andere Google-Geräte, wie Google Lens, ARCore oder Google Assistant, könnten kürzere Entwicklungszyklen durchlaufen und so schneller zum Kunden gelangen. Für die nächsten Generationen der Pixel-Phones wäre es sicherlich auch kein Nachteil, wenn Google diese Sparte sein Eigen nennen kann.