Mit einer neuen Benutzeroberfläche könnte der Browser Google Chrome mit jahrelangen, erlernten Sehgewohnheiten brechen: In einem neuen Interface für Android-Smartphones, das die Kalifornier derzeit testen, wandern die URL plus die wichtigsten Bedienelemente an den unteren Bildschirmrand. Doch hinter dem Plan stecken keine optischen Gründe.
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt … oder besser: Wenn der Finger nicht mehr an die Bedienelemente heranreicht, müssen die Bedienelemente eben zum Finger kommen. So oder so ähnlich könnten die Entwickler und Designer in Mountain View gedacht haben, als sie eine völlig neue Bildschirmaufteilung entwarfen. Laut Ars Technica will Google damit den immer größeren Smartphone-Displays gerecht werden.
Denn wo Bildschirme sechs Zoll und größer werden, kann der Nutzer zunehmend schwieriger das Smartphone in der Hand halten und gleichzeitig mit dem Finger an die Adressleiste oder die Bedienelemente oben oder an der Seite heranreichen – oder er muss die zweite Hand zuhilfe nehmen. In einer ersten Dev-Version, die man im Google Play Store heruntergeladen werden kann, sind die URL-Leiste, Home-Button, Lesezeichen und Co. deshalb nach unten gewandert. Man darf gespannt sein, ob es dieses neue Design auch in die nächste Beta schafft.
Neues Update behebt Sicherheitslücken
Eine erste optische Änderung erhält der Browser aber schon mit dem aktuellen Update für Google Chrome 59, genauer gesagt: mit der Version 59.0.3071.104 für Android. Wie inside-handy.de berichtet, erscheint aber dadurch nicht nur das Menü im Material Design. Auch fünf – teilweise gravierende – Sicherheitslücken haben die Kalifornier damit geschlossen. Nutzer von Google Chrome sollten das Update schnellstens installieren, denn durch dieses haben ja auch potenzielle Hacker von den Lücken erfahren und könnten diese für ihre Attacken ausnutzen.