Abgespeckte Versionen von Google Assistant und YouTube gehen auf globalen Kurs: mit dem leichten Betriebssystem Android Go (Oreo) will Google vor allem User in internetschwachen Ländern abholen. Aber nicht nur für Nutzer in Entwicklungsländern ist die schlanke Linie interessant.
“The next billion users” sind Googles erklärtes Ziel. Mit Android Go (Oreo) lancierte der Marktriese Ende 2017 ein Low-End-Betriebssystem, das auf Nutzer in Entwicklungs- und Schwellenländern abgestimmt ist. Schwache Internetabdeckung und Smartphones älterer Generation – da reguläre Alleskönner wie iPhone und Samsung zu teuer für die breite Masse sind – lassen Google hier kreativ werden. Wer wenig Speicher zur Verfügung hat, viel Geld für Datenvolumen zahlen muss oder aus infrastrukturellen Gründen nicht ständig online sein kann, kann auf Android Go zählen. In Indien startete die Beta-Offensive, mittlerweile läuft sie in 14 weiteren Ländern. Und damit ist für Google noch lange nicht Schluss.
Warum auch First-World-Citizens von der Erweiterung profitieren
Auch Google Assistant und YouTube bekommen eine Diät: Google rollt immer mehr Apps im Go-Modus aus und verfolgt das ambitionierte Ziel, weitere Anwendungen hinzuzufügen, ohne dass das Betriebssystem mehr als einen Gigabyte Speicherplatz einnimmt. So erlaubt es YouTube Go Usern, Videos kostenlos herunterzuladen, um sie später im Offline-Modus anzusehen. Per Device-to-Device-Verbindungen lassen sich diese dann auch noch mit Freunden teilen. Google Assistant Go kehrt zu seiner Grundfunktion der Sprachsteuerung zurück, lässt also größtenteils die sprachbasierte Websuche und Kontrolle des Smartphones zu.
Obwohl Android Go nicht für Industrienationen vorgesehen ist, bietet es Nutzern aus diesen Ländern einen gewissen Reiz. Digitale Nomaden, die gerne entwicklungsschwache Regionen bereisen, können beispielsweise ein billiges altes Smartphone kaufen und die Lightversion installieren. So sind sie auch on tour mit dem World Wide Web verbunden und müssen keine Angst vor Verlust oder Diebstahl eines wertvollen Luxus-Smartphones haben, sich über fehlende Internetverbindung ärgern oder zusätzliches Datenvolumen teuer kaufen. Vor allem für Business Traveler kann sich dies als immenser Vorteil erweisen.