News von den Freunden oder Werbung? Im Facebook-Feed ist diese Unterscheidung oft gar nicht so einfach. Doch das soll nun anders werden: Facebook testet einen geteilten Newsfeed. Wer als Firma weiterhin zwischen den Posts von Freunden und Familie auftauchen möchte, muss vielleicht bald dafür bezahlen.
Noch handelt es sich nur um eine Testphase. In sechs Ländern (Deutschland ist nicht dabei) erhält der Facebook-Feed derzeit ein neues Gesicht, so verrät es Adam Mosseri, Head of News Feed. Hier wird zukünftig unterschieden, ob es sich bei einem Post um eine News von Freunden oder der Familie handelt oder ob dahinter eine Firma steckt. In diese letzte Gruppe gehören dann auch alle Stars und Sternchen, Sportler, ganz allgemein Fanpages und eben auch Nachrichtenseiten. Wer trotzdem im Haupt-Feed auftauchen möchte, muss womöglich dafür zahlen.
Wer nicht zahlt, könnte im Entdecker-Feed landen
Facebook begründet die Änderung mit der üblichen User-Freundlichkeit. Hier gab es wohl vermehrt den Wunsch, Nachrichten von Freunden und Familie schneller und einfacher angezeigt zu bekommen. Können sich Firmen hingegen den Platz im privaten Newsfeed gegen eine entsprechende Gebühr sichern, konterkariert das aber die angebliche Intention. Denn dann wäre der Feed voll von Werbung. Fanpages und Nachrichten fallen hingegen hinten runter, sie werden nur noch im Entdecker-Feed angezeigt.
Diesen hatte Facebook eingeführt, um User dabei zu unterstützen, Content zu erkunden, auf den sie normalerweise wahrscheinlich nicht gestoßen wären. Ein entsprechender Algorithmus sammelt hierfür Neuigkeiten, die bislang aus dem eigenem Newsfeed herausgefiltert wurden, die aber grundsätzlich den Interessen des Users entsprechen könnten oder von Freunden gelikt wurden.
Wie sich dieser Test nun auf die Newsfeeds hierzulande auswirken wird, steht noch nicht fest. Mosseri betonte, dass es derzeit keine Pläne gebe, die Testphase weltweit auszurollen. Der Test selbst soll auch noch eine Weile laufen, bis die neue Funktion optimiert werden konnte.