Am Mittwoch kamen einige Facebook-Mitarbeiter wohl ins Schwitzen. Die Social-Media-Plattform sowie die beiden Dienste WhatsApp und Instagram waren von massiven Störungen betroffen. Nutzer hatten Probleme beim Upload und erhielten Einblicke in die Foto-Markierung des Unternehmens.
Der WhatsApp-Messanger meldete ohne erkennbaren Grund „Download fehlgeschlagen“. Auf Facebook und Instagram aktualisierten sich die Feeds nicht, Besucher der Websites klagten über Ladeprobleme. Anstelle von Fotos waren computergenerierte Schlagworte zu sehen, die Bilder in Kategorien einordneten. Darunter Parameter wie die Anzahl und Geschlechter der Personen auf dem Foto, ob sie sich drinnen oder draußen aufhalten, lachen, essen, sitzen oder stehen und ob sie Brillen tragen. Sogar eine Unterscheidung zwischen Kindern und Erwachsenen wird getroffen, wie The Verge schreibt.
Bekannt ist, dass Facebook für seine Dienste seit 2016 mithilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI), Fotoinhalte, darunter Emotionen, erkennt und verschlagwortet. Vollständig ausgereift scheint der Algorithmus der Vertaggung durch das sogenannte „Machine Learning System“ aber nicht zu sein – die KI übersieht nämlich häufiger Personen. Verblüffend ist, dass es der KI im Gegenzug gelingt, Gesichter auf Bildern zu erkennen und bestimmten Facebook-Nutzern zuzuordnen.
Die Fehler sollen inzwischen weitestgehend behoben worden sein. Das Unternehmen entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten.
Warum setzt Facebook die automatische Verschlagwortung überhaupt ein? Angeblich nutzt Mark Zuckerbergs Company die Funktion lediglich, um Bilder für blinde Personen zu beschreiben. Zweifelhaft, dass das der einzige Grund für die Verwendung sein soll.
Die Vermutung liegt nahe, dass der Algorithmus dem Social-Media-Riesen ermöglichen soll, gezielt Werbeanzeigen auszuspielen: Was auf Fotos zu sehen ist, kann wertvolle Hinweise auf die Interessen der Nutzer liefern.