Facebook will offenbar die Gruppe der Eltern auf seine Seite ziehen, um den Nutzer-Nachwuchs für die eigenen Angebote sicherzustellen – und zwar mit einer eigenständigen App. Der Facebook Messenger Kids verspricht kindgerechtes Chatten und soll dabei besorgten Eltern die ein oder andere Sorgenfalte ersparen.
Früh übt sich: Facebook möchte auch Kindern das unkomplizierte Chatten ermöglichen, ohne dabei die Bedenken und Interessen der mächtigen Gruppe der Eltern auszublenden. So soll der Facebook Messenger Kids den Spagat zwischen Sicherheit für die Kids und Kontrolle durch die Eltern auf der einen sowie einem überzeugenden Nutzererlebnis auf der anderen Seite ermöglichen. Kann das gelingen?
Eltern entscheiden, mit wem gechattet werden darf
Die Zielgruppe der nun zumindest in eine Testphase gestarteten App umfasst laut The Verge Sechs- bis Zwölfjährige. Damit sich die Heranwachsenden beim sozialen Netzwerken permanent in einer möglichst sicheren Umgebung bewegen, bezieht Facebook die Eltern stark mit ein. So können diese beispielsweise festlegen, mit wem der Nachwuchs Textnachrichten und Bilder austauschen oder auch einen Videocall durchführen kann. Ein Kontakt mit Nutzern, die nicht von den Eltern freigegeben wurden, findet somit gar nicht erst statt.
Hinzu kommt, dass offenbar keine Nachrichten einfach verschwinden oder sich verbergen lassen, sondern stets zur Verfügung stehen sollen, wenn Mama und Papa doch mal nachschauen wollen, was der eigene Nachwuchs da so mit wem austauscht. Doch ein gesteigertes Sicherheitsgefühl soll längst nicht alles sein, womit der Facebook Messenger Kids aufwarten kann. Mit speziell abgestimmten Features und Inhalten wie GIFs, Stickern, Fotofiltern und weiteren Kamerafunktionen sollen auch die Kleinen auf ihre Kosten kommen. Außerdem verspricht Facebook eine einfach zu bedienende App.
Praktische Kompatibilität
Sehr nutzerfreundlich ist die Kompatibilität zum konventionellen Facebook Messenger. Personen, die von den Eltern freigegeben wurden – Facebook nennt hier etwa die Großeltern – können unkompliziert mithilfe der normalen Messenger-App Kontakt zu den unter 13-Jährigen aufnehmen. Diese und weitere Informationen zum Facebook Messenger Kids stellt Facebook auf einer eigens eingerichteten Seite gesammelt zur Verfügung.
Facebook Messenger Kids startet mit begrenzter Testphase
Der speziell auf Kinder ausgelegte Messenger von Facebook taucht auch bereits im App Store auf – allerdings bislang ausschließlich dort und auch nur im Ableger für den nordamerikanischen Markt. Kids mit Android-Smartphones und Eltern außerhalb der USA, deren Sprösslinge ein iPhone nutzen, müssen sich somit mindestens noch ein wenig gedulden und die Testphase abwarten.