Drohnen fliegen ferngesteuert oder automatisiert durch die Luft und liefern spektakuläre Bilder, die du am Boden so einfach nicht hinbekommst. Wirklich handlich sind die Gadgets dabei aber nicht. Meist musst du dafür einen Extra-Rucksack oder eine Tragetasche mit dir mitschleppen. Die neue DJI Mini 2 ist so kompakt gebaut und leicht, dass du sie auch ohne schweres Gepäck überallhin mitnehmen kannst. Hier bekommst du alle Informationen zur kleinen Drohne.
Das erfahrt ihr gleich
DJI scheint bei seinen Bezeichnungen etwas aufräumen zu wollen. Unnötige Beinamen will die Marke offenbar künftig vermeiden. Dahinter steckt wohl das Ziel, die Kunden damit nicht zu verwirren. Tatsächlich war das bisher der Fall, etwa in der Osmo-Reihe. Das Osmo Pocket und das Osmo Mobile ließen namentlich darauf schließen, dass es sich um sehr ähnliche Produkte handle. In Wirklichkeit geht es bei ersterem um eine Gimbal-Kamera, bei letzterem nur um ein Gimbal für Smartphones. DJI entschied sich deshalb dazu, beim Pocket 2 den Beinamen Osmo wegzulassen.
So ähnlich läuft es jetzt auch bei den Drohnen. Zwar führt DJI die neue Mini noch unter dem Dach der Mavic-Reihe, deren Namen trägt sie aber nicht mehr. Sie heißt künftig schlicht DJI Mini 2. Für dich ist so leichter zu erkennen, dass es hier um eine eigenständige Drohne geht.
Fluggeräte mit einer hochauflösenden Kamera, die ein Live-Bild an den Piloten überträgt und Bilder sowie Videos auf einen Speicher aufnimmt: Natürlich braucht es für solche Technik eine klare Regelung, um Sicherheit und Privatsphäre zu garantieren. Grundsätzlich gelten für alle Drohnen sehr ähnliche Vorschriften. So dürfen sie, mit Ausnahme von Modellflugplätzen, nirgends höher als 100 Meter steigen. Wiegt die Drohne mehr als zwei Kilogramm, brauchst du einen Führerschein, um sie steuern zu dürfen. Ab fünf Kilogramm benötigst du sogar eine Flugerlaubnis.
Liegt das Gewicht unter 250 Gramm, gibt es hierzulande hingegen eine kleine rechtliche Erleichterung. Du musst die Drohne nämlich nicht kennzeichnen. Genauer entfällt ein feuerfestes Schild auf dem Gerät, auf dem dein Name und deine Adresse abgedruckt sind. Zudem musst du bis zu einer Höhe von 30 Metern keinen Sichtkontakt zur Drohne halten, sondern kannst rein über das Display fliegen. Das war es allerdings auch schon mit den Vorteilen.
Das Vorgängermodell DJI Mavic Mini gehört bereits zu den kleinsten und leichtesten Drohnen auf dem Markt. Gefaltet misst sie gerade einmal 140 x 81 x 57 Millimeter. Damit passt sie locker auf deine Hand. Streckt sie ihre Flügel und Propeller vollständig aus, ist sie mit 245 x 289 x 55 Millimetern noch immer erstaunlich kompakt. Das Startgewicht liegt bei 249 Gramm. Die Mavic Mini ist also sehr leicht. Zum Vergleich: Ein iPhone 12 wiegt 162 Gramm.
Am Gehäuse der neuen Drohne verändert DJI kaum etwas. Die Mini 2 ähnelt ihrer Vorgängerin entsprechend sehr stark. Allerdings ist sie dennoch ein kleines bisschen kompakter. Gefaltet ist sie 138 x 81 x 58 Millimeter groß. Somit ist sie zwei Millimeter kürzer. Ausgefaltet mit Propellern kommt die Drohne auf 245 x 289 x 56 Millimeter. Hier verändert sich also nur die Höhe, bei der die Mini 2 einen Millimeter zulegt. Das Gewicht bleibt natürlich gleich, schließlich will DJI weiterhin unterhalb der relevanten 250-Gramm-Grenze bleiben.
Was es mit dieser Grenze auf sich hat und welche Vorteile das, im Vergleich zu vielen anderen Drohnen, geringe Gewicht den Piloten der DJI Mini 2 bringen sollen, erfährst du im grauen Infokasten zum Thema.
Der Formfaktor bleibt also größtenteils gleich, die Technik hingegen nicht. Bisher löst die Kamera mit maximal 2,7K (2.720 x 1.530 Pixel) bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde (fps) auf. Willst du mit 60 fps filmen, musst du die Einstellung auf Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) herunterdrehen. Was gerade ambitioniertere Nutzer bisher vermissen, ist eine Aufnahme in 4K (3.840 x 2.160 Pixel).
Genau das bietet jetzt die Mini 2. Mit ihr kannst du also endlich in 4K filmen. Abstriche musst du allerdings dennoch machen, denn bei der hohen Auflösung schafft die Drohne nur 30 Bilder pro Sekunde. Größerer Wermutstropfen: Bei 2,7K sind weiterhin ebenfalls nur 30 fps möglich. Für richtig flüssige 60 fps musst du noch immer auf Full HD wechseln.
Sonst verändert sich kaum etwas. Auch die Mini 2 besitzt einen 1/2,3”-CMOS-Sensor mit 12 Megapixeln Auflösung und ein Sichtfeld von 83 Grad. Fotografen freuen sich darüber, dass die Kamera jetzt auch Fotos im DNG-Format (RAW) aufnimmt. So lassen sie sich im Nachgang deutlich besser bearbeiten.
Schon bei der Mavic Mini gibt kaum Grund zur Beschwerde, wenn es um deren Flugeigenschaften geht. Sie steigt bis maximal 3.000 Meter über den Meeresspiegel, bei bis zu drei Metern pro Sekunde. Die Geschwindigkeiten im Vortrieb liegen bei bis zu 13 Metern pro Sekunde (46,8 km/h). Dabei hält sie Wind bis zu acht Meter pro Sekunde Stand. Mehr ist aufgrund ihrer leichten Bauweise einfach nicht drin.
Die neue Mini 2 legt in allen Punkten allerdings noch etwas zu. Sie ist in der Lage, bei bis zu 4.000 Meter über dem Meeresspiegel noch sicher fliegen. Außerdem gewinnt sie etwas an Geschwindigkeit. So schafft sie jetzt bis zu fünf Meter pro Sekunde beim Aufstieg und bis zu 16 Meter pro Sekunde (57,6 km/h) im Flug. Etwas schneller auf den Boden zurück kommt sie auch: mit 3,5 Metern pro Sekunde statt bisher drei Metern pro Sekunde.
Die Intelligent Flight Battery der DJI Mavi Mini hat eine Kapazität von 2.400 Milliamperestunden (mAh). Damit erreicht sie eine Flugzeit von rund 30 Minuten bei einer Geschwindigkeit von 14 km/h – zumindest laut DJI. Statt die Kapazität zu erhöhen, hat sie das Unternehmen bei der Mini 2 allerdings verringert. So kommt der Akku jetzt nur noch auf 2.250 mAh. DJI spricht dennoch von einer leicht längeren Flugzeit von rund 31 Minuten bei nunmehr 17 km/h. Ob das in der Praxis auch wirklich so funktioniert, bleibt abzuwarten.
Übrigens: Erste Nutzer berichten, dass der Akku aus dem Vorgänger auch in der neuen Drohne funktioniert. Durch die unterschiedlichen Spannungen solltest du damit aber vorsichtig sein. Zudem drückt die alte Intelligent Flight Battery das Gewicht der DJI Mini 2 über die 250 Gramm.
Doch wieso überhaupt die Verkleinerung der Kapazität? Eine Antwort auf diese Frage könnte die verbesserte Technik in der Drohne sein. Mehr Performance bei den Flugeigenschaften und der Kamera sorgen wohl auch für mehr Gewicht. Dieses spart DJI offenbar beim Akku ein. Denn: der wiegt jetzt nur noch 86,2 statt 100 Gramm.
Beim Thema Gewicht spielt wohl auch die neue Übertragungstechnik eine Rolle. Statt Wi-Fi kommt in der Mini 2 OcuSync 2.0 zum Einsatz. Das soll durch eine verdoppelte Bitrate (8 statt bisher 4 Mbit pro Sekunde) deutlich stabiler laufen.
Von den ersten Leaks bis zur offiziellen Ankündigung verging nicht viel Zeit. Schnell ist DJI auch bei der Verfügbarkeit, denn du kannst die Mini 2 ab sofort bestellen. Allerdings musst du dich mit einem leicht höheren Preis anfreunden. Dieser steigt von 400 Euro für die Mavic Mini auf 448 Euro bei der Mini 2. Die Fly More Combo mit zusätzlichen Akkus und weiterem Zubehör kostet 584 Euro.