Microsoft präsentiert sich von seiner transparenten Seite. In Zukunft sollen Windows-Nutzer stets selbst einsehen können, welche Daten der Software-Riese erfasst, speichert und verarbeitet. Ein erster Testlauf des Tools steht kurz bevor.
Anlässlich des anstehenden “Data Protection Day” am 28. Januar hat Microsoft nun ein Tool in Aussicht gestellt, das den Datenschutz bei Windows deutlich verbessern soll. Dank des sogenannten “Diagnostic Data Viewer” (Datendiagnoseanzeige) sollen Nutzer demnach in Zukunft stets im Blick behalten können, welche ihrer Daten Microsoft abruft und zentral auf den eigenen Servern sammelt – und vor allem auch, warum.
Umfassende Einsicht in die eigenen Daten
Dem zugrunde liegenden Blog-Eintrag nach soll der Diagnostic Data Viewer Daten aus den folgenden Bereichen berücksichtigen:
- Grundsätzliche Daten wie Name und Version des Betriebssystems sowie die Geräte-ID und die Geräteklasse
- Eigenschaften und Konfiguration verbundener Peripheriegeräte und Netzwerkverbindungen
- Produkt- und Servicedaten, die beispielsweise Auskunft über die Leistungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit des Systems geben
- Informationen zur Nutzung von Diensten und Produkten
- Installierte Anwendungen und Installationsverlauf
- Update-Historie
Integriert wird der Dienst wohl in die Einstellungen von Windows 10. Damit die schiere Menge an Daten dabei nicht abschreckend wirkt, bereitet Microsoft diese nutzerfreundlich auf und stellt zudem Optionen zum Filtern bereit. Außerdem will Microsoft eine direkt über das Tool erreichbare Feedback-Funktion hinzufügen.
Das Unternehmen weist in diesem Zusammenhang übrigens nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die teils tief greifende Datenerfassung nicht darauf ausgelegt ist, bestimmte Gewohnheiten der Nutzer zu erfassen. Dennoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung, den Nutzer stärker mit einzubeziehen, wenn es schon um seine Daten geht.
Datendiagnoseanzeige zunächst als Testlauf
Zu Beginn stellt Microsoft das neue Feature einer begrenzten Gruppe im Rahmen des Windows-Insider-Programms zur Verfügung. Wann auch Nutzer außerhalb des Programmes einen besseren Überblick darüber bekommen, welche ihrer Daten Microsoft hamstert, steht bislang noch nicht fest. Wahrscheinlich ist aber, dass das Tool als Bestandteil des nächsten großen Windows-Updates (Codename: Redstone 4) flächendeckend ausgerollt wird. Die Aktualisierung wird für das Frühjahr 2018 erwartet.