Es ist bunt, es ist laut, es ist Vegas! Die Consumer Electronics Show (kurz: CES) eröffnet auch 2018 in Las Vegas das neue Technik-Jahr. Produktinnovationen, Gadgets, Trends und spannende Konzepte rund um alles, was die Konsumenten gern selbst zu Hause hätten, werden hier, mitten in der Wüstenstadt, vom 9. — 12. Januar präsentiert. Nahezu alle großen Hersteller wie Acer, Dell, Samsung, Sony, LG und Co zeigen ihre Highlights der kommenden Monate: Laptops, Smartphones, Tablets, Gadgets, Audiosysteme, Fernseher, Autos, Gaming-Zubehör und mehr erwarten uns. UPDATED zeigt dir die ersten Produkthighlights der Show im Überblick.
Fernseher: 8K löst 4K ab
Auf der CES dreht sich nahezu alles um Unterhaltungselektronik. Fernseher sind auch in diesem Jahr wieder ein großes Thema. Die meisten Hersteller zeigen große 4K-Geräte, die durch HDR noch kontrastreichere Bilder auf den Schirm bringen. Sony stellt zum Beispiel mit der A8F-Serie farbstarke Geräte mit einem schnellen Bildprozessor vor und Panasonic will durch die Zusammenarbeit mit Hollywood-Koloristen in seinen neuen HDR-Fernsehern dem Kinobilderlebnis möglichst nahe kommen.
Doch 4K-Technologie sehen wir inzwischen schon seit einigen Jahren auf den Messen und so mancher Konsument hat so einen Fernseher bereits zu Hause. Deshalb ziehen die Hersteller das Tempo an und präsentieren auf der Messe bereits erste 8K-Fernseher. LG stellt ein Gerät mit einer Bildschirmdiagonale von 88 Zoll – 2,24 Metern – vor. Damit ist der neue Fernseher laut LG das weltweit größte OLED-Gerät mit dieser Auflösung (7680 x 4320 Pixel). Was er kosten wird, ist noch nicht bekannt.
Ein weiteres 65-Zoll-Gerät kann zwar „nur“ 4K, lässt sich aber wie eine Jalousie in ein Gehäuse aufrollen. Sharp will ebenfalls ein 8K-Gerät auf den Markt bringen. Im März 2018 soll bereits Verkaufsstart sein.
Auch Samsung mischt den Markt der Fernseher ein wenig auf und präsentiert mit „The Wall“ buchstäblich eine Wand von Bildschirm. Die Technik dahinter nennt der Hersteller MicroLED. Damit soll das Gerät beliebig skalierbar sein, sodass Fernseher in jeder denkbaren Breite und Höhe Form annehmen und die heimische Wand schmücken können.
Die Zukunft ist das Smart Home
Wenn es nach den Herstellern auf der CES 2018 geht, ist unser Leben zu kompliziert. Alles muss einfacher werden, damit unser Leben besser wird. Die Lösung? Geräte vernetzen und intelligenter machen! Das smarte Zuhause wird seit einigen Jahren diskutiert und es sind bereits zahlreiche Geräte, Lösungen und Standards auf dem Markt. Auch Samsung springt auf diesen Zug auf und verspricht auf der CES: „All unsere Geräte werden bis 2020 in das Internet der Dinge integriert.“ Doch nicht nur das: Der Hersteller will jedes einzelne Gerät intelligent machen und nicht nur den bereits seit Jahren immer wieder propagierten Internet-fähigen Kühlschrank.
Die Vision: Egal wo man sich im Haus befindet und welches Gerät gerade in der Nähe ist, wir können jederzeit sehen, was sich im Kühlschrank befindet oder wer an der Haustür klingelt oder das Licht steuern. Auch das Auto soll Teil des Systems werden, sodass wir auf dem Weg zu Hause schon einen Blick in den Kühlschrank werfen können, um zur Not noch einkaufen zu gehen. Unser Eindruck von der Pressekonferenz: Samsung ist es wirklich wichtig, dass wir jederzeit in unseren Kühlschrank schauen können 😉
Auch Konkurrent LG bietet mit seinem ThinQ-Konzept eine Lösung zur Vernetzung von Geräten. Künstliche Intelligenz in allen Produkten ist dabei einer der großen Trends der Messe. LG möchte, dass sich die Geräte an das Nutzungsverhalten seiner Kunden anpassen. So weiß zum Beispiel der Thermostat, wenn ich es abends gern kühler habe und regelt die Temperatur automatisch herunter.
Was uns sehr freut: Die Hersteller verlassen nach und nach ihr eigenes Ökosystem und öffnen ihre Geräte auch für andere IoT-Konzepte und Hersteller. So hat der Nutzer nicht das Gefühl, nur Geräte von einem Hersteller kaufen zu müssen und kann sich sein smartes Zuhause tatsächlich mit den Gegenständen einrichten, die er möchte. Bleibt abzuwarten, ob diese Mischung am Ende bei der aktuell vorherrschenden Anzahl an Protokollen dann auch tatsächlich reibungslos funktioniert.
Der Einstieg in das Smart Home beziehungsweise in der Steuerung von smarten Devices geschieht zum Beispiel über die digitalen Assistenten in smarten Lautsprechern, für die die Marktprognosen derzeit am besten aussehen. Nachdem Amazon Alexa und Google Home bereits den Weg in den Markt gefunden haben, beginnen nun die Dritthersteller die künstlichen Intelligenzen in eigene Produkte zu integrieren. LG setzt bei seinen Fernsehern und Kühlschränken beispielsweise auf den Google Assistant, Samsung fördert seinen eigenen Assistenten mit dem Namen Bixby.
Laptops: Dünner, leichter, schneller
Laptops wurden über die Jahre super leicht und super dünn. Was können die Hersteller da noch machen? Geht es wirklich noch dünner? Acer sagt ja und zeigt auf der CES als Titelverteidiger erneut das dünnste Notebook der Welt. Nur 8,98 Millimeter ist das Swift 7 dünn. Und dennoch kommt es mit einer üppigen Ausstattung: Intel i7-Prozessor, 8GB Arbeitsspeicher, 256 GB SSD-Speicher und sogar ein 14-Zoll IPS-Touchscreen mit FullHD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) ist verbaut. Es soll 1699 Euro kosten und voraussichtlich im April auf den Markt kommen.
Zwar nicht dünner, dafür aber nun mit Amazon Alexa an Bord sind zum Beispiel Lenovos Neuauflagen der beliebten Business-Notebooks X1 Carbon und X1 Yoga. Beide bekommen nun einen Intel-Prozessor der achten Generation und einen Ladeanschluss per USB-Typ‑C. Die HDR-Technik Dolby Vision soll per Softwareupdate folgen.
HP aktualisiert ebenfalls ein bekanntes Notebook: Das Spectre x360 15 hat nun auch Intels achte Prozessorgeneration an Board und kann in punkto Grafikkarte wahlweise mit AMDs Radeon RX Vega M oder Nvidias Geforce MX150 ausgestattet werden. Im Powerknopf befindet sich zudem ein Fingerabdrucksensor.
Von Asus kommt ein neues Zenbook 13, das nur noch 985 Gramm auf die Waage bringt. Das 13-Zoll-Aluminium-Notebook ist ausgestattet mit den aktuellen Intel-Core-i7-Prozessoren, bis zu 16 GB Arbeitsspeicher und einer Terabyte SSD-Festplatte. Die Akkulaufzeit soll bis zu 15 Stunden betragen.
Dell hat sein Flaggschiff, das XPS 13, ebenfalls aufpoliert. Das schlägt sich auch im Design wieder. Außen roségold, innen weiß. Das ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig. Dell selbst sagt, es sei das kleinste 13-Zoll-Notebook der Welt. Wählen kann der Kunde, ob er lieber ein FullHD-Display oder die 4K-Variante zu Hause haben möchte.
Besser schlafen durch mehr Technik?
Neben den eher gängigen Produkten, wird es auf der CES 2018 zum ersten Mal eine eigene Kategorie für Schlafgadgets geben. Klingt etwas schräg – sagen die Wissenschaftler nicht, dass wir eben durch übermäßigen Technikkonsum schlechter schlafen? Nun, dennoch zeigen mehr als 3800 Firmen Produkte rund um den Schlaf.
Mit dabei ist zum Beispiel der Sensor Sleep Score Max, der weder Armband noch Matte unter der Matratze braucht, um unseren Schlaf zu analysieren – dies geschieht drahtlos über spezielle Bio-Motion-Sensoren. Per App gibt es dann Tipps, wie man den Schlaf verbessern kann oder welche Produkte man nutzen sollte, um besser einzuschlafen oder sein Schnarchen zu regulieren.
Ähnlich funktioniert der S+ von ResMed, der neben dem Schlafverhalten auch die Umgebung bezüglich Licht, Temperatur und Lautstärke analysiert. Nokia zeigt wiederum eine vernetzte Schlafmatte, die automatisch die Lichter dimmt, wenn wir einschlafen und die von nightingale stammende kleine Box in der Steckdose überdeckt störende Geräuschquellen mit angenehmen Klängen. Klingt spannend, kommt aber wohl erst nächstes Jahr nach Europa.