Die Consumer Electronics Show (CES) hat in Las Vegas das Technikjahr 2018 zünftig eröffnet. Neben Unterhaltungselektronik drehte es sich vor allem um Automation, lebensverbessernde Gadgets, Roboter und Zukunftstechnologien für Autos. Wir zeigen Euch unsere fünf Highlights der letzten Tage.
Kategorie 1: Fernseher
Der Fernseher rückt als Gerät mehr und mehr in die Mitte des kommenden Smart Homes und wird so zur Steuerzentrale. Anwender können über den Bildschirm auf alle wichtigen Geräte zugreifen und per Sprachbefehle Einstellungen für das Zuhause vornehmen. Die Hersteller setzten auf der CES in diesem Jahr vor allem auf verbesserte Technologien. Kontraste werden stärker, Farben intensiver und die Auflösung noch feiner. Das Highlight der Messe war LGs neuer 8K-Fernseher mit der gewaltigen Diagonale von 88 Zoll. Leider hatte der Hersteller das Gerät noch nicht im freizugänglichen Messebereich ausgestellt.
Kategorie 2: Laptops
Auf der CES gab es einige spannende Neuvorstellungen von Laptops. Erwähnen möchten wir das verbesserte „XPS 13“ von Dell, das neben stärkerer Technik nun auch ein neues Farbkonzept mit sich bringt: außen roségold, innen weiß. Acer zeigte mit dem „Swift 7“ einmal mehr das dünnste Notebook der Welt, das dennoch gut ausgestattet ist.
Unser Highlight war allerdings das Konzept „Linda“ von Razer. Der Laptop ist hier nur ein Gehäuse mit Display und Extra-Akku – die Leistung kommt vom Razer Phone, dem im vergangenen Jahr vorgestellten Smartphone für Gamer. Dieses wird in den Laptop an die Stelle des Touchpads eingeklinkt und los geht es. Beim Ausprobieren konnten wir das Handydisplay sehr angenehm als Touchpad verwenden. Latenzen waren kaum spürbar. Auch Spiele liefen flüssig und ohne Probleme. Während das Smartphone eingeklinkt ist, wird es vom Laptop aufgeladen. Ob, wann und zu welchem Preis Linda auf den Markt kommen könnte, ist noch nicht bekannt.
Kategorie 3: Audio
Wenn es um den Ton geht, hat für uns Sennheiser mit seiner Produktpalette die Messe gerockt. Eine neue Soundbar läuft mit Dolby Atmos – und zum ersten Mal hatten wir den Eindruck den Sound oben, hinten und an den Seiten wirklich gut hören zu können. Und für die kompakte Größe erzeugt die Soundbar einen druckvollen Bass. Bisher ist das Produkt noch nicht final, deshalb gibt es weder Preis noch ein Datum für den Marktstart. Schätzungsweise wird das Design im Herbst fertig. Verkaufsbeginn könnte dann Ende 2018, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sein.
Neben der Soundbar hatte der Hersteller ein neues Paar geschlossener Kopfhörer im Gepäck. Die „HD820“ kommen im Sommer auf den Markt und haben auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Klanglich reicht das Modell nicht ganz an das offene Modell heran, doch wer geschlossene Kopfhörer braucht, sollte sich die HD820 unbedingt anhören. Das Design mit dem gekrümmten Glas auf den Ohrmuscheln gefällt uns ebenfalls sehr gut.
Kategorie 4: Gadgets
Auf der diesjährigen CES gab es viele lustige, spannende und nützliche Gadgets. Am meisten beeindruckt haben uns die Headsets, die das Gehirn stimulieren, um zu entspannen oder sogar um abzunehmen.
Sehr berührt hat uns aber die flauschige Roboterente „My Special Aflac Duck“. In Zusammenarbeit mit der Roboterfirma Sproutel hat Versicherer Aflac einen Plüschkumpel für krebskranke Kinder entwickelt. Aflac verschenkt diese Enten kostenlos an Kinder, die mit der Krankheit umgehen müssen. Die Ente macht ihre typischen quakenden Sounds, sieht sehr niedlich aus und soll die Kinder in erster Linie ablenken und glücklich machen. Sie können mit der Ente spielen, sie füttern und baden. Und sie hilft den Kindern, ihre Emotionen auszudrücken, denn die Roboterente kann die gleichen Gefühle widerspiegeln.
Kategorie 5: Autos
Das Trendthema in der Automobilbranche ist derzeit das autonome Fahren. Viele Hersteller versuchen sich an Testfahrten, doch bisher ist noch immer ein Mensch hinter dem Steuer erforderlich, um im Notfall einzugreifen. Sicherheit geht vor, hier brauchen die Hersteller noch ein Weilchen, um alles zu perfektionieren.
Werfen wir also lieber einen Blick in die Zukunft und bewundern die Konzeptautos der großen Hersteller. Ein Auto ist nicht einfach nur noch ein Fortbewegungsmittel. Es ist Entertainment-Bereich oder sogar ein Zimmer auf Rädern. Bei der ganzen Technik werden Autos, wenn sie diesem Trend folgen, zu potenten Computern. Einig sind sich die Hersteller darin, möglichst viele große Displays unterzubringen.
So hat das Konzept von Byton statt normalem Cockpit einen riesigen Bildschirm, der sich bis zur Beifahrertür erstreckt. Und weil das nicht genug ist, sitzt in der Mitte des Lenkrads ein Touchscreen-Tablet. Von außen am schönsten sind die Konzepte von Mercedes, Nissan und Toyota.
Bei Wagen von Hyundai kann das intelligente Cockpit unsere Vitalparameter lesen und anzeigen. Sollten wir also bei einer Fahrt gesundheitliche Probleme bekommen oder zu sehr unter Stress stehen, kann das Auto darauf reagieren, damit wir sicher ankommen. Nissan setzt da noch einen drauf und will die Gehirnströme seiner Fahrer lesen, damit diese das Auto per Gedanken fernsteuern können. Sobald wir also daran denken, links abzubiegen, würde sich das Auto automatisch in die passende Spur einordnen.
Das war es von der CES 2018 aus Las Vegas. Wer zwischen den Technikprodukten neue Smartphones vermisst hat, muss sich noch einen Monat gedulden. Denn dann startet der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona, auf dem wir mit einigen neuen Flaggschiffen und Mittelklassegeräten rechnen können.