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CES 2017 Zusam­men­fas­sung: Von Robo­tern, Auto­ma­ti­on und VR

Die Gänge des Las Vegas Convention Center zu Beginn der CES: Es war vollkommen überfüllt.

Neben Elek­tronik­pro­duk­ten für End­ver­brau­cher spiel­ten Zukunfts­tech­no­lo­gien auf der Con­su­mer Elec­tro­nics Show eine gro­ße Rol­le – in die­sem Jahr neben der vir­tu­el­len Rea­li­tät vor allem Robo­ter und Heimautomation.

Die Tech­nik­mes­se zum Jah­res­be­ginn ist vor­bei. 175.000 Besu­cher tra­fen auf 3.800 Aus­stel­ler. Ein neu­er Rekord, für den das Mes­se­ge­län­de der Wüs­ten­stadt längst nicht mehr aus­rei­chend ist. Gan­ze The­men­be­rei­che sind inzwi­schen aus­ge­la­gert in die Kon­gress­area­le der rie­si­gen Casi­no-Hotels, das kom­plet­te The­ma Smart Home fin­det sich bei­spiels­wei­se im Sands Expo & Con­ven­ti­on Cen­ter, das zum Vene­ti­an-Hotel gehört. In Kom­bi­na­ti­on mit feh­len­dem Nah­ver­kehr bedeu­tet das für die Besu­cher neben span­nen­den Pro­duk­ten vor allem Stau und Ver­kehrs­chaos. Doch der Stress ist längst pas­sé: Viel zu span­nend sind die neu­en Trends, die hier ein­ge­läu­tet wer­den. Neben The­men wie Smart­phones und TV, über die wir schon berich­tet haben, ging es in die­sem Jahr vor allem um Robo­ter, Auto­ma­ti­on, die vir­tu­el­le Rea­li­tät und sogar ein biss­chen um die Zukunft des Automobils.

Robo­ter: Optisch mensch­li­cher, aber funk­tio­nal noch sehr begrenzt

Bei Robo­tern den­ken wir auto­ma­tisch an Sci­ence-Fic­tion-Fil­me. Huma­no­ide Hel­fer­lein, die zwei­bei­nig durch die Welt lau­fen und ihren Besit­zern im All­tag hel­fen. Davon sind wir in der Pra­xis lei­der noch weit ent­fernt, aber ein Trend ist in die­sem Jahr ganz offen­sicht­lich: Robo­ter bekom­men immer mensch­li­che­re Züge. Sie erhal­ten nied­li­che Gesich­ter und Augen, was die Hemm­schwel­le bei der Benut­zung sen­ken soll. Beson­ders viel kön­nen sie lei­der aber noch nicht. Der von Bosch vor­ge­stell­te Kuri bei­spiels­wei­se soll zwar beim Hüten von Kin­dern und beim Betreu­en von alten Men­schen hel­fen, hat aber letzt­lich nicht mehr zu bie­ten als Kame­ra, Laut­spre­cher und Mikro­fon. Auch die von LG vor­ge­stell­ten Robo­ter, die künf­tig bei­spiels­wei­se an Flug­hä­fen Aus­kunft geben oder Rei­sen­de zu ihren Gates beglei­ten sol­len, sind aktu­ell nicht mehr als fah­ren­de Com­pu­ter mit Dis­play und Kame­ra – nur jetzt eben irgend­wie niedlich.

Auto­no­me Droh­nen als Paket­zu­stel­ler und selbst­fah­ren­de Autos

In der Luft hin­ge­gen geht Funk­tio­na­li­tät vor Optik. Wäh­rend sich Kame­ra-Droh­nen-Markt­füh­rer DJI auf der CES dar­auf beschränkt, sei­ne aktu­el­le Mavic Pro in einer wei­te­ren Farb­va­ri­an­te anzu­bie­ten, zeigt bei­spiels­wei­se Mer­ce­des mit sei­ner Kon­zept­stu­die „Visi­on Van“, wie die flie­gen­den Droh­nen künf­tig Pake­te aus­lie­fern könn­ten. Auf dem Dach eines Elek­tro-Lie­fer­wa­gens gepark­te Droh­nen ent­neh­men dabei die aus­zu­lie­fern­den Pake­te über eine Lade­lu­ke. Kein ganz neu­es Kon­zept, aber in Kom­bi­na­ti­on mit einem emis­si­ons­frei fah­ren­den Trans­por­ter, von dem aus die Pake­te über eben­falls abgas­frei und auto­nom flie­gen­de Droh­nen ver­teilt wer­den, eine span­nen­de neue Idee.

An diver­sen Stän­den und im Außen­be­reich gab es den aktu­el­len Stand der Ent­wick­lung zum The­ma „selbst­fah­ren­des Auto“ zu sehen. Bei BMW park­ten Autos fah­rer­los ein und aus und Pro­toy­pen fuh­ren selbst­stän­dig über den nahe gele­ge­nen High­way, wäh­rend Gra­fik­kar­ten­spe­zia­list Nvi­dia an künst­li­cher Intel­li­genz für auto­no­me Fahr­zeu­ge arbei­tet und gemein­sam mit Audi bis 2020 ent­spre­chen­de Autos auf die Stra­ße brin­gen möchte.

Smart Home wird intel­li­gen­ter, Vir­tu­al Rea­li­ty günstiger

Schon zeit­nah wer­den wir auch stär­ker mit Auto­ma­ti­on im Heim­be­reich zu tun haben. Immer bes­se­re Sen­so­ren und Akto­ren, die auf Bewe­gung, Berüh­rung oder Spra­che reagie­ren und damit Lam­pen schal­ten und dim­men, die Tem­pe­ra­tur regeln oder Musik- und TV-Berie­se­lung steu­ern, kom­men auf den Markt. Die bes­te Nach­richt dabei: Zuneh­mend bes­ser eig­nen sich die neu­en Pro­duk­te für Nach­rüs­ter. Simp­le „Glüh­bir­nen” wer­den schlau, inte­grie­ren Funk­stan­dards, Dim­mer, WLAN-Repea­ter, Laut­spre­cher oder Über­wa­chungs­ka­me­ras. Die Instal­la­ti­on wird ein­fa­cher, weil sie stär­ker in Smart­phone-Öko­sys­te­me inte­griert sind, und zuver­läs­si­ger, weil sie ihre Funk­si­gna­le gegen­sei­tig ver­stär­ken. Und dank offe­ner Stan­dards kom­mu­ni­zie­ren die Pro­duk­te ver­schie­de­ner Her­stel­ler in Zukunft hof­fent­lich auch bes­ser miteinander.

Außer­dem im Fokus: Die vir­tu­el­le Rea­li­tät. Es gab neue Bril­len zu sehen, vor allem von güns­ti­ge­ren chi­ne­si­schen Her­stel­lern. Die eta­blier­ten Her­stel­ler zeig­ten hin­ge­gen neue Kon­zep­te, bei­spiels­wei­se für Zube­hör – dar­un­ter Con­trol­ler im Waf­fen-Look für mehr Rea­li­tät – oder kom­plett vir­tu­el­le Ach­ter­bah­nen, deren War­te­schlan­gen sämt­li­che Durch­gän­ge des Con­ven­ti­on Cen­ters ver­stopft haben.

Die CES ist also vor­bei. Aber 2017 fängt gera­de erst an. Wir sind sehr gespannt, was uns die­ses Jahr noch alles erwartet.

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