Die smarte Sprachsteuerung sollte zum großen Pluspunkt der Samsung Flaggschiffe 2017 werden. Stattdessen konnte der Sprachassistent sich mangels ausreichender Sprachkenntnissen weder auf dem Samsung Galaxy S8 noch auf dem Note 8 so richtig etablieren. Ein neues Update beerdigt Bixby nun fast vollständig.
Ein Sprachassistent, der auf einem Smartphone in Deutschland nur Koreanisch spricht, könnte zwar dafür sorgen, dass sich die Volkshochschulen über ausgebuchte Sprachkurse freuen, wahrscheinlicher ist jedoch, dass die mangelnden Sprachkenntnisse vor allem dazu führen, dass die Bedienungshilfe gar nicht erst genutzt wird. Bei den Samsung-Flaggschiffen 2017 war es zumindest die letzte der beiden Varianten. Denn auch nach einigen Updates konnte die Sprachsteuerung die meisten User nicht glücklich machen.
Die ungenutzte Funktion wäre vielleicht auch nicht so dramatisch gewesen, wäre für sie nicht eigens eine Taste am Smartphone konzipiert worden – die nun völlig überflüssig ist. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch und so gab es kurz nach Erscheinen des Galaxy S8 bereits die ersten Tutorials, in denen erklärt wurde, wie die Bixby-Taste umbelegt und somit sinnvoll genutzt werden konnte.
Doch Samsung selbst machte bald darauf einen Strich durch diese Rechnung: Ein Update verhinderte die Neubelegung. Vor etwa zwei Monaten wurde dann zumindest ein bisschen eingelenkt und die Taste lies sich bis zu einem gewissen Grad abschalten – wenn auch nicht nach Belieben neu belegen. Samsung selbst erlaubte aber, die Extra-Taste auch als Power-Button zu nutzen und damit das Display einzuschalten.
Was wird in Zukunft aus Bixby?
Mit dem neuesten Update lässt sich der Bixby-Knopf nun völlig ausschalten. Ein einfacher Druck deaktiviert den Button. Wird er dann allerdings wieder länger gehalten, begrüßt der Sprachassistent den User wie gewohnt. Und das Problem um die unnütze Taste am High-End-Smartphone ist ebenfalls noch nicht gelöst. Fraglich ist auch, ob Samsung es bis zum nächsten Flaggschiff schafft, die Sprachdefizite bei Bixby zu beseitigen – oder ob stattdessen der Extra-Knopf verschwinden wird. Letzteres wäre ohnehin eine gute Idee: Schließlich zeigen andere Hersteller, wie Google und Apple, dass sich der smarte Assistent auch auf vielen anderen Wegen starten lässt.