Konkurrenz für Google: Microsofts Suchmaschine Bing soll in Zukunft bessere Ergebnisse für Suchanfragen liefern – mithilfe von künstlicher Intelligenz. Ein neurales Netzwerk durchsucht dabei das Internet nach Antworten, um Nutzern eine maßgeschneiderte Lösung zu präsentieren.
Das geben die Entwickler von Bing in einem offiziellen Blogeintrag bekannt und liefern gleich einige Beispiele, was der smarte Suchalgorithmus zu leisten vermag. Fragen nach einem bestimmten Datum scheinen dabei zu den einfacheren Aufgaben zu gehören. Etwa “Wann wechselte das Pembroke College in Rhode Island seinen Namen?”. Bing spuckt daraufhin die korrekte Antwort “1928” aus mit dem Hinweis “Zusammengefasst aus mehreren Quellen”.
Die Suchmaschine versteht aber auch offenere Anfragen wie “Fakten über Grünkohl”. Als Antwort erscheint dann eine Liste mit wissenswerten Informationen über das Gemüse, unter anderem ein kurzer geschichtlicher Abriss sowie Details zum Nährwert. Auch hier wurden die Daten aus drei unterschiedlichen Quellen zusammengetragen, wobei Bing jeweils den Namen nennt und einen Link anzeigt.
“Bing, erzähl mir was über Grünkohl”
Sollten die Antworten nicht eindeutig sein, weil es etwa unterschiedliche Forschungsergebnisse gibt, dann stellt Bing sie gegenüber. So beispielsweise bei der Frage “Ist Kaffee gesund?”. So erfährt der Nutzer einerseits, dass Kaffee die Fettverbrennung und den Stoffwechsel beschleunigt, andererseits aber auch Schlaflosigkeit und Inkontinenz hervorrufen könnte.
Wenn mehrere Antworten infrage kommen, zeigt Bing ebenfalls Alternativen an, beispielsweise bei der Suchanfrage “Mittel gegen Heiserkeit”. Nutzer erfahren dann, dass mehrere Webseiten dazu raten, mit Salzwasser zu gurgeln. Bings neue Such-KI ist zudem in der Lage, Vergleiche anzustellen. Will man etwa die Unterschiede zwischen Yoga und Pilates erfahren, zeigt Bing eine übersichtliche Liste mit den wesentlichen Merkmalen der beiden Begriffe.
Mehr Reddit und smarte Bilderkennung
Reddit-Nutzer dürfen sich auf eine stärkere Integration des beliebten Internet-Forums freuen. Es genügt künftig, nach “Reddit aww” zu suchen, um eine Auswahl der niedlichsten Tierbilder aus dem gleichnamigen Subreddit angezeigt zu bekommen. Eine Vorschau für Diskussionen ist ebenso enthalten.
Wer noch nicht genau weiß, welche Suchanfrage am besten zu einem Problem passt, der erhält künftig Vorschläge unterbreitet – offenbar ähnlich wie bei Googles Autovervollständigung. Da auch hier maschinelles Lernen zum Einsatz kommt, sollen die Vorschläge mit der Zeit besser werden. Hinzu kommt eine smarte Bilderkennung: Die Bildersuche soll nun Einrichtungsgegenstände und Mode auf Bildern erkennen können und gleich passende Ergebnisse in Shops anbieten. Wie es scheint, sind die neuen Suchfeatures bislang auf Suchanfragen in englischer Sprache beschränkt. Bis die KI auch hierzulande Ihren Dienst aufnimmt, dauert es vielleicht noch eine Weile.