Apple hat das Augmented-Reality-Startup Vrvana gekauft, sollen Insider verraten haben. Apple und Vrvana selbst haben sich bislang nicht zu der Meldung geäußert.
Das Portal Tech Crunch, das von der Übernahme berichtet, will die Informationen von Personen erfahren haben, “die dem Deal nahestehen”. Demnach hat der Tech-Gigant die kanadische Firma für 30 Millionen US-Dollar übernommen. Sollten die Angaben stimmen, dann dürfte das ein eindeutiger Hinweis darauf sein, dass Apple weiterhin an einer eigenen AR-Lösung arbeitet. Mehrere Mitarbeiter von Vrvana sollen bereits bei Apple in Kalifornien angefangen haben.
VR mit Kameras
Vrvanas einzige bekannte Entwicklung ist das “Totem” getaufte AR-Headset, das es bislang jedoch nicht auf den Markt geschafft hat. Anders als etwa Microsofts AR-Brille HoloLens mit ihren transparenten Gläsern ist Totem im Wesentlichen wie ein Virtual-Reality-Headset aufgebaut.
Über zwei in die Front integrierte Kameras lässt sich aber die Umgebung einblenden, sodass es sich quasi um ein Hybrid-Headset handelt – Vrvana selbst spricht von “extended reality”. Neu ist dieser Ansatz zwar nicht, doch gelang es den Entwicklern offenbar, die Verzögerung bei der Bildübertragung auf ein erträgliches Maß von 3 Millisekunden zu minimieren. Positionstracking ohne weitere Hardware beherrscht Totem anscheinend auch, so wie es etwa auch bei HTCs kürzlich vorgestellter VR-Brille Vive Focus der Fall ist.
Bringt Apple ein AR-Headset heraus?
Ob Apple das Totem-Headset irgendwann herausbringen wird, ist fraglich, wenn die Angaben überhaupt stimmen. Apple-Chef Tim Cook hat in der Vergangenheit oft betont, dass er Augmented Reality als gewinnbringend für die Nutzer einstufe – nur sei die Technik noch nicht ausgereift genug, wie Cook etwa Anfang November laut MacRumors sagte. Die Frage aber, ob Apple an einer entsprechenden Hardware arbeitet, blieb bislang unbeantwortet. Vrvana selbst sah die Anwendung von Totem übrigens im Business-Bereich.
Dass Apple keine Stellungnahme zum angeblichen Vrvana-Kauf bezieht, war zu erwarten. Für gewöhnlich heißt es aus Cupertino, dass man sich nicht zu Gerüchten äußere. Die Homepage von Vrvana ist indes noch online, scheint aber länger kein Update erfahren zu haben.