Über bestimmte Hacking-Tools ist es bislang möglich, Nutzerdaten von einem gesperrten iPhone abzugreifen. Diese Sicherheitslücke will Apple mit dem sogenannten USB Restricted Mode schließen, der mit iOS 12 auf die Smartphones kommen könnte. Das schützt die User vor unbefugtem Zugriff, erschwert allerdings auch die Arbeit der Polizei, die sich besagte Tools ebenfalls zunutze macht, um iPhones zu entsperren.
Bereits bei der letzten Keynote zu Apples Worldwide Developers Conference (WWDC) kam der USB Restricted Mode zur Sprache. Er soll eine Sicherheitslücke schließen, die es ermöglicht, sich über gewisse Tools in gesperrte iPhones einzuhacken. Dabei wird der Lightning-Anschluss des Geräts genutzt, um Zugriff auf private Daten zu bekommen.
USB Restricted Mode verhindert Hacking
Durch den USB Restricted Mode wird die Nutzung des Anschlusses eingeschränkt, wenn das iPhone eine Stunde lang nicht entsperrt wurde. Das Aufladen ist dann zwar noch möglich, um Daten zum oder vom Gerät über den Port zu übertragen, muss allerdings der Code zum Entsperren eingegeben werden. Laut The Verge war das Sicherheits-Feature bereits in den Entwickler-Betas von iOS 12 and iOS 11.4.1 enthalten. Ob der USB Restricted Mode mit iOS 12 aber schon für die Allgemeinheit kommt, ist unklar.
Update könnte auch Polizeiarbeit erschweren
Während sich die iPhone-Besitzer darüber freuen, dass ihre Daten zukünftig besser vor unbefugtem Zugriff geschützt sein könnten, dürfte das den Sicherheitsbehörden nicht gefallen. Denn auch die Polizei machte sich die Sicherheitslücke zunutze, um Handys zu hacken. Die New York Times berichtet, dass es derzeit zwei Unternehmen gibt, die Hacking-Tools für die Behörden herstellen: die israelische Firma Cellebrite und der Konzern Grayshift, der mit “GrayKey” ein 15.000 US-Dollar teures Gerät entwickelt hat, mit dem die Polizei iPhones selbst entsperren kann. Der USB Restricted Mode würde dies in Zukunft verhindern.
Apple begründet das Update damit, dass derzeit auch Kriminelle die Schwachstelle nutzen und sich in fremde Telefone einhacken können. Die New York Times zitiert eine E‑Mail von Apple-Sprecher Fred Sainz: “Wir haben den größten Respekt vor der Strafverfolgung und wir verbessern unsere Sicherheitsvorkehrungen nicht, um ihnen die Arbeit zu erschweren.”