Schlüssel, Smartphone, Geldbeutel – alles Gegenstände, die man nahezu immer bei sich trägt. Ärgerlich, wenn man beim Bezahlen in die Tasche greift und feststellt: Das Portemonnaie ist weg. Mit den AirTags bietet Apple Hilfe bei der Suche nach verloren gegangenen Gegenständen an. Was genau die Apple AirTags sind und wie sie funktionieren, erfährst du hier.
Dass Apple an einem Konkurrenzprodukt zu Tile arbeiten würde, wurde innerhalb der Branche schon länger gemunkelt. Sogar der Name „AirTag“ geisterte bereits monatelang durch das Netz. Nun ist es offiziell, Apple erweitert sein Produktportfolio um ein neues Gadget: Apple AirTag.
Apple AirTag ist ein Bluetooth-Tracker, der, ausgehend von den Bildern, in etwa so groß wie eine Ein- oder Zwei-Euro-Münze ausfallen dürfte und elf Gramm wiegt, in etwa so viel wie zwei 20-Cent-Stücke. Die Vorderseite des knopfähnlichen Zubehörs ziert das Apple-Logo, während du die weiße Rückseite kostenlos mit Text und einer Auswahl an 31 Emojis personalisieren lassen kannst.
Das Prinzip hinter AirTag ist vergleichsweise simpel: Mit dessen Hilfe verleihst du ansonsten rein analogen Objekten eine digitale Identität. Heftest du zum Beispiel einen von Apples Trackern an deinen Rucksack, kannst du diesen jederzeit mittels der „Wo ist?“-App auf deinem iOS- oder MacOS-System orten. Apple AirTag ist also eine Art sechster Sinn für dein iPhone.
Damit du den Bluetooth-Tracker wiederum nicht selbst verlierst, bietet Apple passende Schlüsselanhänger in verschiedenen Farben, Formen und Größen an, die an Jacke, Tasche oder Hose Halt finden. Ansonsten lässt sich AirTag vermutlich auch problemlos in der Hosentasche oder dem Münzfach eines Portemonnaies verstauen. Eine IP67-Zertifizierung sorgt dafür, dass das digitale Accessoire auch bei starkem Regen oder ungewollten Tauchgängen seinen Dienst erfüllt. Geht der Batterie nach etwa einem Jahr Laufzeit bei täglicher Nutzung die Puste aus, kannst du die Knopfzelle selbstständig – und ohne Garantieverlust – auswechseln.
Apples Tile-Pendant ist aber nicht bloß ein passives Wearable. Ähnlich manchen Schlüsselfindern, die auf Klatschen oder Pfeifen zurückpfeifen, spielt AirTag über einen Lautsprecher Töne ab, um auf sich aufmerksam zu machen. Hast du zum Beispiel deinen Schlüssel in der Wohnung verlegt, kannst du innerhalb der Bluetooth-Reichweite die „Wo ist?“-App nutzen, um den AirTag einen Signalton abspielen zu lassen – oder Siri bitten, danach zu suchen.
Stellst du erst Zuhause fest, dass du unterwegs deine Tasche hast liegen lassen, kommt das „Wo ist?“-Ökosystem von Apple ins Spiel. Das Netzwerk umfasst mittlerweile mehr als eine Milliarde Apple-Geräte, die dir dabei helfen, deine Tasche samt AirTag wiederzufinden. Innerhalb des „Wo ist?“-Netzwerks fungiert jedes Apple-Gerät als Knotenpunkt, mit dem dein AirTag kommuniziert, um seinen Standort mitzuteilen. Der Prozess findet im Hintergrund und anonymisiert statt, sodass ausschließlich du als Besitzer den genauen Standort erfährst. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dient dem Schutz deiner Privatsphäre. Weder Apple noch sonst ein Dritter können auf deine Daten oder die des AirTags zugreifen. Im AirTag selbst werden zudem keine Standortdaten gespeichert.
In der „Wo ist?“-App kannst du aber bei Bedarf deine Telefonnummer für einzelne AirTags hinterlegen. Wird ein AirTag dann von einer fremden Person gefunden, kann diese ihr iPhone oder NFC-fähiges Gerät an den AirTag halten und deine darin gespeicherte Nummer auslesen. So kann dich der Finder über seinen Fund informieren. Damit deine Nummer für andere Personen zugänglich ist, muss der AirTag allerdings vorab in der „Wo ist?”-App als „verloren“ markiert werden – so sorgt Apple dafür, dass nicht ungewollt Fremde deine Nummer abrufen können.
Nutzer eines iPhone 11 oder 12 profitieren zudem von dem U1-Chip, den Apple im AirTag verbaut. Diese Ultrabreitband-Technologie ermöglicht die „genaue Suche“, so nennt Apple die präzise Navigation, die dich punktgenau zu dem AirTag leitet. Sobald sich der Tracker in Reichweite befindet, bündelt die Genaue Suche die Informationen der iPhone-Kamera, des ARKit, des Beschleunigungsmessers und des Gyroskops, um die exakte Richtung und Entfernung zu ermitteln. Mithilfe einer Kombination aus Ton, haptischem und optischen Feedback navigiert dich dein iPhone dann zu dem AirTag. Über die in iOS integrierten Bedienungshilfefunktionen lässt sich zudem ein VoiceOver für die Genaue Suche aktivieren, das dich mit gesprochenen Anweisungen, ähnliche einem Navigationsgerät, lenkt.
Apple hat die AirTags im Rahmen des „Spring Loaded“-Events am 20. April vorgestellt. Ebenfalls neu angekündigt wurden eine neue Version von Apple TV 4K, ein neues iPad Pro mit M1-Chip und ein neuer iMac in sieben verschiedenen Farben.
Der Apple AirTag ist ab dem 30. April erhältlich und kostet 35 Euro pro Stück. Im Viererpack vergünstigt sich der Gesamtpreis auf 119 Euro. Für die Kopplung eines AirTags mit einem iPhone oder iPad ist iOS 14.5 erforderlich, das Apple ab Ende April veröffentlichen will.
Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.