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Smartphones

Android P kommt mit Machi­ne Lear­ning und Wischgesten

Was bringt Android P? Einen ersten Einblick lieferte Google auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O.

Pünkt­lich zum Start­schuss sei­ner Ent­wick­ler­kon­fe­renz Goog­le I/O hat der ame­ri­ka­ni­sche Tech-Gigant die ers­te Beta­ver­si­on von Android P ver­öf­fent­licht. Das Betriebs­sys­tem soll das Smart­phone noch ein­mal smar­ter machen, zum Bei­spiel durch maschi­nel­les Ler­nen. Neue Ges­ten und Fea­tures sol­len die Zeit am Han­dy kür­zer, aber effi­zi­en­ter machen.

Vor zehn Jahen erblick­te das Android-Betriebs­sys­tem auf dem T‑Mobile G1 erst­mals das Licht der Welt. Zehn Jah­re, in denen das Smart­phone mehr und mehr unse­ren All­tag erobert hat. Gleich­zei­tig ist es auch ein ziem­li­cher Zeit­fres­ser gewor­den. Wie funk­tio­niert was? Wo genau muss ich was antip­pen? Dabei sol­le Tech­nik doch “das Leben ver­ein­fa­chen und nicht vom Wesent­li­chen ablen­ken”, fin­det Goog­le in einem Blog­post zu Android P. Und will sei­nem Betriebs­sys­tem dafür das nöti­ge Rüst­zeug mit auf den Weg geben.

Mehr Lauf­zeit durch “ler­nen­den Akku”

Einer der Kern­punk­te: maschi­nel­les Ler­nen. Damit soll sich nicht nur Android, son­dern das gan­ze Smart­phone schritt­wei­se die Anfor­de­run­gen des Users ken­nen­ler­nen und sich dar­an anpas­sen. Zum Bei­spiel mit einem adap­ti­ven Akku. Der könn­te sei­ne Ener­gie vor­ran­gig für die Apps bereit­hal­ten, die vom Nut­zer am häu­figs­ten auf­ge­ru­fen wer­den. Oder die Hel­lig­keit je nach Umge­bung auto­ma­tisch an die bevor­zug­ten Ein­stel­lun­gen des Users ein­stel­len. Schon wäre nicht nur mehr Akku‑, son­dern auch Lebens­zeit gewonnen.

Maschi­nel­les Ler­nen unter­stützt auch die neu­en “App Actions”. Die sol­len in Zukunft vor­aus­ah­nen, was der Nut­zer wohl als Nächs­tes tun möch­te und ihm direkt das nöti­ge Tool bereit­stel­len, um ihm läs­ti­ges Tip­pen zu erspa­ren. Wer also zum Bei­spiel einen Kopf­hö­rer anschließt, könn­te dann auto­ma­tisch sei­ne Spo­ti­fy-Play­list ange­zeigt bekom­men. Wer in Goog­le Maps ein Thea­ter sucht, benö­tigt viel­leicht schon bald die Weg­be­schrei­bung zum nächst­ge­le­ge­nen Park­haus. Auch im Play Store, beim Laun­cher oder bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Goog­le Assistant kön­nen die Actions zum Ein­satz kommen.

Eben­falls das mobi­le Leben ver­ein­fa­chen sol­len die “Sli­ces”. Damit sind laut Goog­le noch tie­fe­re Ein­bli­cke in eine App mög­lich. Als Bei­spiel zeig­ten die Kali­for­ni­er eine Goog­le-Suche nach dem ame­ri­ka­ni­schen Uber-Kon­kur­ren­ten Lyft. Zusätz­lich zur Tref­fer­an­zei­ge gesellt sich ein inter­ak­ti­ves Kärt­chen, das die Kos­ten und die Dau­er einer Fahrt anzeigt und über das der Suchen­de auf Wunsch auch gleich eine Fahrt buchen kann.

Weni­ger Tip­pen, mehr Wischen

Wo neue Fea­tures die Zeit fürs Tip­pen und Scrol­len ver­kür­zen sol­len, muss die Bedie­nung eben­so schnel­ler gehen, schien Goog­le zu fin­den – und ent­wi­ckel­te ver­schie­de­ne Wisch­ges­ten, die teil­wei­se an die Steue­rung des iPho­ne erin­nern. So soll der User per Wischen nach oben vom Home­screen zu einer neu­en Über­sicht der zuletzt ver­wen­de­ten Apps gelan­gen, die mit einer Voll­bild-Vor­schau ange­zeigt wer­den. Mit einem Antip­pen ruft er dann die App auf, oder er wischt nach links oder rechts, um durch die Apps zu scrol­len. Lässt er dabei bei einer App los, wird die­se direkt geöff­net. Das dürf­te vor allem die Ein­hand­be­die­nung ver­ein­fa­chen, die bei den immer grö­ße­ren Dis­plays ent­spre­chend müh­sa­mer wird.

Vie­le Fea­tures für weni­ger Zeitverlust

Dane­ben hat sich Goog­le noch vie­le wei­te­re Fea­tures aus­ge­dacht, damit die Besit­zer eines Android-Smart­phones ihre Zeit am Gerät mög­lichst effi­zi­ent nut­zen. Zum Bei­spiel diese:

  • Die Ände­rung der Laut­stär­ke betrifft zukünf­tig nur das jewei­li­ge Medi­um, sprich: Der Klin­gel­ton bleibt so laut, wie er ist, und muss nicht wie­der “zurück­ge­stellt” wer­den, nur weil man die Musik lei­ser gemacht hat.
  • Ein neu­es Dash­board zeigt dem User an, wie viel Zeit er am Smart­phone ver­bringt und auch, wie viel davon auf wel­che App ent­fällt, wie oft das Gerät ent­sperrt wird und wie vie­le Benach­rich­ti­gun­gen dar­auf landen.
  • Ein App-Timer ermög­licht selbst­ge­wähl­te Zeit­li­mits für eine App und sen­det ein Signal, wenn die Gren­ze erreicht wird.
  • Der neue “Bit­te nicht stören”-Modus ver­hin­dert nicht nur akus­ti­sche Stö­run­gen wie Anru­fe oder Benach­rich­ti­gun­gen, indem er sie stumm­schal­tet. Auch visu­el­le Unter­bre­chun­gen kön­nen dann den Besit­zer nicht mehr ablen­ken. Der Modus wird außer­dem auto­ma­tisch akti­viert, sobald der User das Smart­phone auf dem Tisch umdreht.
  • Der “Gute Nacht”-Modus akti­viert bei Anbruch der Dun­kel­heit auto­ma­tisch das Nacht­licht und schal­tet auch den “Bit­te nicht stören”-Modus ein, wenn es nach euren Ein­stel­lun­gen Zeit zum Schla­fen ist.

Die Beta­ver­si­on steht nicht nur für das Goog­le Pixel zur Ver­fü­gung, son­dern auch für das Sony Xpe­ria XZ2, Xiao­mi Mi Mix 2S, Nokia 7 Plus, Oppo R15 Pro, Vivo X21, One­Plus 6 und Essen­ti­al PH‑1.

Der Release der fina­len Ver­si­on wird wohl wie­der im Spät­som­mer aus­ge­rollt. Bis dahin ist auch das mun­te­re Rät­sel­ra­ten eröff­net: Wel­che Süßig­keit soll wohl für das P stehen?

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