Stellt Google mit Android P die Unterstützung für ältere Apps ein? Mit dem Release der nächsten Version seines Betriebssystems könnte der Suchmaschinenriese manche Anwendungen außen vor lassen. Die Entscheidung dazu sei ganz bewusst gefällt worden.
Mit der Veröffentlichung von Android P im Sommer 2018 könnte es eine ganze Reihe an Apps treffen: Demnach soll Google die Unterstützung für alle Anwendungen beenden, die für Android 4.1 oder eine ältere Version des OS entwickelt wurden, wie Android Police berichtet. Software, die für Android 4.2 (Jelly Bean) oder eine neuere Ausführung entwickelt wurde, soll hingegen problemlos laufen können.
Android P setzt auf Jelly Bean
Der Hinweis darauf, dass mit Android P zahlreiche Apps nicht mehr auf Smartphones und Tablets laufen werden, findet sich im Code: Eine Zeile enthält die Bezeichnungen “Min”, “Supported Target” und “API Level v17”. Letzteres bezieht sich auf Android 4.2 Jelly Bean.
Während Software auf diesem Level lauffähig bleibt, sieht es für neue Apps anders aus: Wenn Entwickler nach dem Erscheinen von Android P eine Anwendung im Google Play Store veröffentlichen wollen, muss diese mindestens Android 8.0 Oreo unterstützen.
Warnung oder Blockade?
Bislang ist noch nicht klar, ob Google mit Android P ältere Apps komplett an der Ausführung hindern wird. In der Vorschau zum kommenden Update erscheint zumindest ein Warnhinweis, wenn eine Anwendung geöffnet werden soll, die sich an eine ältere Android-Version als 4.2 richtet. Den Entwicklerrichtlinien von Google zufolge sollen entsprechende Anwendungen weder installiert noch zum Laufen gebracht werden können. Das Unternehmen hat sich bislang nicht offiziell zu diesem Umstand geäußert.
Wer ein iPhone besitzt, kennt das Phänomen vermutlich bereits: Mit jeder neuen Version seines Betriebssystems stellt Apple die Unterstützung für zahlreiche Apps ein. Für das Erscheinen von iOS 11 wurde 2017 ein “App-Massensterben” vorhergesagt – nach dem Release blieb der Aufschrei der Nutzer allerdings aus. Offenbar waren vor allem solche Anwendungen betroffen, die ohnehin nicht mehr am Puls der Zeit waren.